Lest die Review über "Look What She Made Us Do - Über Taylor Swift" von Anne Sauer bei krachfink.de

Anne Sauer – Look What She Made Us Do – Über Taylor Swift – Review

Mit “Look What She Made Us Do – Über Taylor Swift” nimmt uns die Autorin und Bookfluencerin Anne Sauer an die Hand, um uns mitreißend und im besten Sinne knapp zu erörtern, wie Taylor Alison Swift aus Pennsylvania zu einer der weltweit erfolgreichsten Künstlerinnen der Gegenwart wurde. Ihre Kunst äußert sich in erster Linie durch die Musik, die in den letzten 20 Jahren viele Genres von Country bis Pop durchlaufen hat, aber auch durch ihre Tätigkeiten als Songwriterin, Musikproduzentin und Schauspielerin. Anne Sauer erläutert uns in 13 Kapiteln – wie es sich für eine echte Swiftie gehört – die einzelnen Facetten des Phänomens. Sie berichtet aus der Sicht eines Fans, ist mittlerweile selbst Mitte 30 und hat mit etwas Verzögerung einen Großteil der Karriere von Taylor Swift aus der Sicht eines Fans sehr intensiv verfolgt und vor allem emotional mit Stationen ihrem eigenen Leben verknüpft.

Taylor hat die Macht, die Dinge zu verändern

In “Look What She Made Us Do – Über Taylor Swift” verbindet Anne Sauer die Kunst von Taylor Swift in erster Linie stark mit Feminismus. Der äußert sich über deren Songtexte, aber auch über deren Hartnäckigkeit, den Umgang der Medien, ihre Flut an Veröffentlichungen und der ständige Versuch, alles was sie tut zu schmälern oder mit den typischen Erzählungen der wütenden, männerverschlingenden, geldgeilen Frau zu verknüpfen. Der Erfolg von Taylor Swift schwappte mit der üblichen Verzögerung von USA nach Deutschland, spätestens als sie sich öffentlich gegen Donald Trump aussprach, wurde sie auch abseits der Musik von einer anderen Zielgruppe wahrgenommen. Ein Blick auf ihre Reichweite machte schnell klar: Sie hat die Macht, die Dinge zu verändern.

Don’t mess with Swifties

Besonders interessant sind dementsprechend auch die Kapitel über die Fangemeinde, die sich einerseits liebevoll umeinander kümmert, emsig Freundschaftsbändchen mit Statements bastelt, jedes vermeintliche Easter Egg leidenschaftlich in den Fan-Foren diskutiert und mal eben nach einem Fingerzeig von Taylor Swift die Wahlbeteiligung in USA wesentlich nach oben treibt. Doch es gibt auch die andere dunkle Seite: Don’t mess with Swifties! Des Öfteren schließen sich die Fans auch zum Ausüben von unangenehmer Selbstjustiz zusammen, verunglimpfen Ex-Freunde der Musikerin oder rasten komplett aus, wenn Taylor Swift bei öffentlichen Vergleichen schlecht wegkommt. Diese Macht hat natürlich über die Jahre zugenommen und die zu erreichenden Ausmaße waren nicht allen im Vorfeld klar.

Anne Sauer lässt sich in “Look What She Made Us Do – Über Taylor Swift” glücklicherweise nicht dazu hinreißen, die Künstlerin komplett unreflektiert in den Himmel zu loben. Es gibt kritische Kapiteln, in denen sie so manche Entscheidung reflektiert und im Hinblick auf Nachhaltigkeit und zukünftige Entwicklungen hinterfragt. Ihre Betrachtung der einzelnen Aspekte liefert in allen Kapiteln viele Erkenntnisse und sie stellt genau an den richtigen Stellen Fragen.

Darüber, wie Musik unser Leben bereichern kann

Und so hat Anne Sauer mit ihrem Essay “Look What She Made Us Do – Über Taylor Swift” bei mir tatsächlich etwas erreicht. Schlagworte wie Swifties, TayTay oder die Bedeutungszuweisung der Zahl 13 sind wahrscheinlich auch vielen Nicht-Swifties geläufig, ebenso wie die markanten Hits. Aber während ich diese Review tippe, höre ich zum ersten Mal bewusst die Songs der milliardenschweren Musikerin aus Amerika. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ihre Karriere viele positive Effekte hat und dass ihr durch bemerkenswert gutes Marketing die Selbstermächtigung als Künstlerin gelungen ist.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, darüber, wie Liebe zur Musik unser Leben bereichern kann. Oder einfach für besorgte Eltern, die wissen wollen, warum ihre Kiddies zu Taylor Swift so steil gehen…

Seiten: 160
Verlag: Rowohlt Verlag
ISBN-10:  3499016427
ISBN-13: 978-3499016424
VÖ: 16.07.2024

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