Carcass Despicable

Carcass – Despicable (EP) – Review

Drei Sekunden von „Despicable“ und sofort ist klar, dass sind die englischen Grindcore-Death-Metal-Giganten von CARCASS. Der Sound der Band ist einfach einzigartig, gleiches gilt für den Gesang und die Kompositionen. Nun gibt es also eine kleine EP, das letzte Album hat immerhin schon satte sieben Jahre auf dem Buckel. Ein bisschen mehr, wäre nett gewesen. Aber man nimmt halt, was man kriegt. Immerhin wird man gut entschädigt, denn Jeff Walker und Kollegen bolzen sich ganz ordentlich durch die knappen 19 Minuten. Wobei Bolzen den Nagel nicht auf den Kopf trifft, denn CARCASS setzen nicht ausschließlich auf Schnelligkeit.

CARCASS 2020, Foto von Nuclear Blast

Brachial vs. harmonisch

Nach einem schön den Gitarrenhals stetig hoch- und runterschraubenden Einstieg mit „The Living Dead At The Manchester Morgue“, kocht sich die EP selbst etwas runter. Natürlich wird „Despicable“ immer wieder von Attacken und Blastbeats durchzogen, aber es sind in erster Linie die schleppenden oder stark melodiösen Momente, in denen CARCASS überzeugen. In „The Long And Winding Bier Road“ läuft dann beides zusammen. Während die eine Gitarren scharfes Stakkato vorgibt, wirft die andere elegische Melodiebögen ein. Dass dahingehend ein gut gegrowltes „Slaughtered!“ als Refrain ausreichen kann, beweisen CARCASS im herrlich bissigen Stop-and-Go „Slaughtered In Soho“. Der Song besticht durch die Erhebung der Gitarren als quasi parallel zündender zweiter Refrain.

CARCASS lässt die Messer wieder fliegen

Wer bei „Under The Scalpel Blade“ keine Messer auf sich zufliegen sieht, hat CARCASS nie verstanden. Die hackenden Chirurgen aus good old England spielen immer wieder mit Sezierfantasien. Das spitze Messer ist und bleibt wahrscheinlich auch die effektivste Waffe. „Despicable“ von CARCASS ist mal wieder eine schöne Entschädigung, aber nur bis zum nächsten Album, das hoffentlich noch kommt. Bei kaum einer Band liegen Grobheit und singende Gitarren so nah beieinander. Trotz aller Kompromisslosigkeit, haben CARCASS Immer etwas Feines an sich. Die zerstörerischen Gentlemen von CARCASS gehen eigentlich immer.

Dauer: 18:54
Label: Nuclear Blast
VÖ: 30.10.2020

Tracklist „Despicable“ von CARCASS
The Living Dead At The Manchester Morgue
The Long And Winding Bier Road
Under The Scalpel Blade
Slaughtered In Soho

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