Children – Hype – Review
Hinter CHILDREN aus Berlin stecken Laura Daede und Steffi Frech, mit ihrem Album „Hype“ geht das Pop-Duo in die erste Runde. Es wird irgendwo zwischen Pop-Disco und einem Hauch Indie und Achtzigerjahresound gependelt. Der selbstbewusste Albumtitel lässt auf Brachialkompositionen zur Erreichung einer möglichst breiten Masse schließen. Mitnichten, denn CHILDREN scheinen an nichts weniger interessiert zu sein und in erster Linie kreativ und in ihrem Tempo Musik machen zu wollen.
Hype, der keiner sein will
Mit „Dschungel“ oder dem Titelsong „Hype“ setzen uns die beiden Ohrwürmer mit der Vehemenz einer Schneeflocke ein. Der Gesang wirkt schon fast schwebend, etwas entrückt und dann im richtigen Moment unerwartet frech. Gesungen wird in deutscher und englischer Sprache und selbst wenn CHILDREN beides beherrschen, sind die deutschen Songs doch irgendwie packender. Wer einigermaßen popkulturell gebildet ist, wird nicht umhinkommen, immer mal wieder an die Humpeschwestern zu denken („Séparée“, „Hearts“). Und selbst wenn CHILDREN einen eigenständigen Sound anbieten, sind zahlreiche Verneigungen und kleine melodische Zitate von großen Pop-Hits zu finden (SOFT CELL, KIM WILDE…). Die Höhepunkte, die dann live zur Interaktion mit dem Publikum genutzt werden können, sind eher zurückhaltend und trotzdem effektiv platziert. CHILDREN ergänzen sich sehr schön, werfen sich zielsicher die Bälle zu und setzen ihre jeweilige Perspektive immer passend ein.
Schwebende Tanzbarkeit
Synthies sind zwar die offensichtlichsten, aber nicht die einzigen Stilmittel, die CHILDREN zum Einsatz bringen. Diverse Flöten und exotische Trommelsamples lockern den Sound auf, dröge oder langweilig sind die beiden Musikerinnen ganz sicher nicht. Leider verliert „Hype“ nach einem vielversprechenden Start etwas an Spannkraft und zum Ende hin, scheinen die Songs sich zu wiederholen und auch beliebiger zu werden. „Thin Line“ und „Poor Boy“ bieten leider nichts Neues und was im Mittelteil nicht so aufgefallen wäre, verhunzt dem Album etwas das Ende. Unterm Strich ist das aber bemerkenswert guter Pop, vor allem für deutsche Verhältnisse.
Dauer: 33:40
Label: Grönland (Rough Trade)
VÖ: 31.01.2020
Tracklist „Hype“ von CHILDREN
Die Zukunft
Dschungel
Hype
Forever & Ewig
Séparée
Hearts
No Sleep
Mirror
Thin Line
Poor Boy
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