Drens – Pet Peeves – Review
Dortmund ist weder Rockcity, noch eine Stadt, die man mit buntem Treiben, Kreativität und Freiheit verbindet. Trotzdem schaffen DRENS mit ihrer EP „Pet Peeves“ dem selbst gewählten Genre Surf-Pop-Punk nicht nur gerecht zu werden, sondern sich ganz nebenbei jeglicher Kartoffeligkeit zu entledigen und noch ein Stückchen mehr von allem in Aussicht zu stellen.
It’s not the end
Wenn DRENS mit Songs wie „A Very Sunny Day“ am Glück zerren und gleichermaßen fröhlich wie tieftraurig klingen, kann man es sich als HörerIn herrlich in dem daraus entstehenden Spannungsfeld gemütlich machen. Das Minimalprinzip anzuwenden, ist eine Taktik, die sich viele Bands zu eigen machen möchten. Meisten in Ermangelung von echtem Können und leider häufig mit überschaubarem, preiswerten Ergebnis. DRENS sind da ganz anders. Ohne Raketentechnik legen sie ihre Lieder mit mehrere Schichten und doppelten Böden aus. Jeder Song eine kleine Katharsis, ein Versuch, sich selbst am Schopf aus dem Dreck zu ziehen und dem Schwermut die doppelte Dosis gute Laune entgegenzusetzen. „Visa Visa Cash Cash“ verdeutlicht die Stärke ganz anschaulich. Falsettstimme zur Begrüßung, zurückhaltende Instrumentierung und dann schrittweise übergehend in Stop-and-Go-Popowackelgitarrensound. Wer das nachmachen möchte, muss tatsächlich schon selbst durch dunkle Täler gewandert sein („Sadistfaction“).
Schlichter Tiefgang
Selbst wenn DRENS einen anderen Ansatz verfolgen, so schwebt über den Kompositionen doch eine Art Fremdsteuerung, wie sie im Sinne von Entrücktheit bei TITLE FIGHT oder in ihrer Repetitivität bei DIE NERVEN („I Can Barely See“) anklingt. Mit einem Bein im Garagerock und mit dem Enthusiasmus und der Naivität der QUIETSCH BEUES, sammeln DRENS auf ihrer EP „Pet Peeves“ zierliche Hymnen. „All My Friends Got Time“ holt die HörerInnen auf mehreren Ebenen an. Freundschaft und Sommer als universelle Gefühle, denen man retrospektiv genauso intensiv begegnen kann wie aktuell. DRENS erreichen mit ihrer vermeintlichen Schlichtheit einen Tiefgang, der auf Großes hoffen lässt.
Dauer: 17:49
Label: Recycled Earth
VÖ: 15.05.2020
Tracklist „Pet Peeves“ von DRENS
Sadistfiction
A Very Sunny Day
Ride The Tide
Visa Visa Cash Cash
All My Friends Got Time
I Can Barely See
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