Wage War – Pressure – Review
WAGE WAR aus Florida gehören nicht gerade zur Speerspitze des Metalcore, dabei ist „Pressure“ schon ihr drittes Album und die Band werkelt schon seit 2010. Alleine an der Qualität kann es nicht liegen, denn WAGE WAR legen einen guten Mix aus Bassbomben und melodischen Elementen vor. Die Übergänge von einem zum an deren sind organisch, klingen nicht gequält und erzwungen. Das gibt „Pressure“ einen schönen Fluß, hält das Album knackig und lässt (fast) keine Langeweile aufkommen.
WAGE WAR machen ihre Sache gut
Die Band gönnt sich außerdem öfter mal Synthies als Unterstützung. Songs wie „Grave“ oder „The Line“ hätten sich auch gut auf „amo“ von BRING ME THE HORIZON gemacht. Vieles auf „Pressure“ funktioniert daheim schon richtig gut, kann live aber noch deutlich besser explodieren. Die Hooks zünden schnell und die Gangshouts feuern die Stimmung an. Mit „Fury“, „Ghost“ und „Low“ gibt es mindestens drei Songs, die dem Pit richtig Futter geben und bei Festivals ordentlich Staub aufwirbeln. In solchen kernigen Momenten gefallen mir WAGE WAR am besten, dann erinnern sich mit sogar an WHILE SHE SLEEPS zu Zeiten von „Brainwashed“.
Denn wenn die Band aufdreht, dann richtig. Grundsätzlich machen WAGE WAR sehr viel richtig und weniger falsch. Wahrscheinlich fehlt es ihnen nur am vollgehackten Fronter, an der tragische Bandgeschichte oder sonst einem markanten Trademark, das mit Musik erstmal nichts zu tun hat. Auch das Coverartwork sieht eher nach einem Technosampler aus, als nach einer guten Mischung Metalcore.
Pitalarm und Feuerzeuge schwenken
Wenn WAGE WAR sich an die Feuerzeugmomente – heutzutage wohl eher Smartphonemomente – wagen, gelingt es ihnen, trotz Autotune und teils simplen Lyrics („Me Against Myself“, „Hurt“), nicht wirklich schmalzig zu klingen. Am Ende von „Pressure“ reißen sich WAGE WAR leider einen Teil dessen ein, was sie sich vorher so mühsam aufgebaut haben. Bis dahin ist „Pressure“ von WAGE WAR ein kurzweiliges Album mit vielen Facetten. Die Band wird damit heutzutage keinen Standard mehr setzen, dem aktuellen Trend hinken sie mindestens fünf Jahre hinterher.
„Forget My Name“ ist wirklich zum Vergessen und fasst leider alle Schwächen der Band in einem Song zusammen. Die letzten beiden Songs haben es dann etwas schwer. Hört man „Pressure“ am Stück ist dann nämlich die Luft raus und „Will We Ever Learn“ ist kein würdiger Abschluss für die Qualität, die WAGE WAR bis dahin demonstriert haben. Also am besten nach „Fury“ aufhören und von vorne anfangen.
Dauer: 41:36
Label: Fearless Records
VÖ: 30.08.2019
Tracklist „Pressure“ von WAGE WAR
Who I Am
Prison
Grave
Ghost
Me Against Myself
Hurt
Low
The Line
Fury
Forget My Name
Take The Fight
Will We Ever Learn
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