Celeste - Assassine(s) Artwork small

Celeste – Assassine(s) – Review

Die französische Post-Black-Metalband CELESTE steht von jeher für Qualität, das neue Werk “Assasine(s)” macht da keine Ausnahme. Vom Artwork über den Sound, bis hin zu jeder einzelnen Komposition, stimmt hier wirklich alles. Obwohl die Band zu jeder Zeit sehr anregend und bildlich musiziert, halten CELESTE ihre Musik immer angenehm klirrend und irgendwie irdisch. Es sind tatsächlich eher emotionale Wunden, die einem in den Sinn kommen und weniger fantastische Gebirge, Fabelwesen oder verwinkelte Höhlen.

CELESTE deuten andere Genres für ihre Zwecke um

Doch “Assasine(s)” von CELESTE ist nicht makellos. Manchmal zieht der Gesang durch seinen monotonen Hau die Stimmung etwas herunter, überfrachtet alles unnötig. Das sind zum Glück immer nur sehr kurze Szenen, dann fangen sich CELESTE wieder und arbeiten gemeinschaftlich an einem Höhepunkt. Ein gutes Beispiel dafür ist das von den Gitarren schon fast djentig gedeutete “De tes yeux bleus perlés”. Während CELESTE eindeutig Black Metal mit Neigung zum Post machen, gelingt es ihnen immer wieder, andere Genres unterzumengen und sie für ihren Sound zu missbrauchen oder umzudeuten.

Ein dauerhafter Kloß im Hals

CELESTE vermeiden es unnötig auszuschweifen und die Kompositionen balancieren immer auf einem schönen melancholischen Grundlevel. Es gibt wenig Ausreißer ins Dramatische oder ultrabrutale Szenen. Dabei stehen ihnen auch wuchtige und disharmonische ausgearbeitet Songs wie “Il a tant rêvé d’elles” richtig gut.

Stattdessen ist es aber dieser dauerhafte Kloß, der unerbittlich auf den Hals drückt und “Assasine(s)” zu einem angenehm belastenden Erlebnis macht. Wenn CELESTE zu Instrumentalpassagen ansetzen, weiß man nie, was passiert. Verdichtet sich jetzt die Dunkelheit oder setzt die Band zum brachialen Finale an? Beides beherrschen sie sehr gut und beides ist, auf jeweils andere Art und Weise, befriedigend.

Eher schwarzromantisch, weniger fantastisch

Übersetzt man sich online die Songtitel, erhält man so sprechende Ergebnisse wie “Den ganzen Weg nach unten gebaggert”, “Von deinen perlmuttblauen Augen” oder “Das anthrazitfarbene Herz”, was auf eine schwarzromantische Konnotation schließen lässt und die Vermutung der Betonung der emotionalen Seite bestärkt. Der Instrumentalsong “(A)” lässt sich nicht übersetzen. Er zeigt aber, dass CELESTE auch dazu in der Lage sind, ausschließlich mit ihren Instrumenten packende Geschichten zu erzählen.

Hier verdichtet sich die Band mal zu einem einzigen Strahl, während es sonst eigentlich immer ihre Stärke ist, sich gegenseitig anzustupsen und abzulösen. Die Shoegaze-Gitarren-Momente sind grundsätzlich der Trumpf von CELESTE und sublimieren jeden Song. “Assasine(s)” von CELESTE ist ein Album, das die dunklen Ecken so stark betont, dass man sich zwangsläufig damit befassen muss.

Dauer: 41:11
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 28.01.2022

Tracklist “Assasine(s)” von CELESTE
Des torrents de coups
De tes yeux bleus perlés
Nonchalantes de beauté
Draguée tout au fond
(A)
Il a tant rêvé d’elles
Elle se répète froidement
Le cœur noir charbon

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