Implore – The Burden Of Existence – Review
Dass IMPLORE mit ihrem starken Album „The Burden Of Existence“ hier so bisschen nachgereicht werden (müssen) zeigt, dass Grindcore dieses Jahr bei krachfink.de deutlich zu kurz gekommen sind. Aber auch sonst findet man online wenige Reviews zu der Platte, was mit Sicherheit nicht an der Qualität liegen kann. Denn wie immer bietet die Band deutlich mehr als Grindcore, streckt sich Richtung Death Metal, hat aber auch schwarzmetallische Attacken.
Und häufig hört man mittlerweile auch eine deutliche Tendenz zum aggressiven Groove-Metal, wie man ihn von Bands wie LAMB OF GOD kennt. Alles natürlich immer maximal dystopisch, wobei man mittlerweile schon eher von realistisch sprechen muss. IMPLORE zeigen sich auf „The Burden Of Existence“ also der Zeit durchaus angemessen aufbrausend, inhaltlich und musikalisch.
Mit diabolischem Elan in Richtung Abgrund
Obwohl IMPLORE noch nie gerade nach vorne oder 08/15 musiziert haben, ist „The Burden Of Existence“ mit Sicherheit zerfleddert wie nie. Die allgemeine Wut, gepaart mit Ratlosigkeit führt die Kompositionen der Band mit Vollgas an Abgründe, lässt sie Haken schlagen und feststellen, dass hinter der nächsten Ecke doch wieder nur eine Wand lauert.
Das ist genauso anstrengend wie es klingt, fühlt sich aber direkt danach angenehm entlastend an. Gerade im Titelsong hauen sich IMPLORE die eigene Hoffnung mit diabolischem Elan wieder klein. Die Gitarren versucht verzweifelt kleine Lichter im Sinne von Melodie zu entfachen, während der Rest der Truppe alles gnadenlos niederwalzt und verdunkelt.
Grimm-Level 3000
Gründe für das Desaster – aka Weltgeschehen – finden IMPLORE auf „The Burden Of Existence“ einige. Verkrustete Machstrukturen, Egoismus der Menschheit, pure Gier und der damit verbunden Drang, seinen eigenen Status nicht nur zu erhalten, sondern möglichst auch weiter auszubauen. Koste es, was und wen es wolle. In „Archetype“ verwenden IMPLORE zur Verdeutlichung absolut auf die Spitze getriebene Thrash-Elemente und den eingangs erwähnten Groove. Auch das folgende „Masochistic Tendencies“ hat thrashige Strukturen, aber eben alles im Hinblick auf Brachialität und Grimm vollends ausgereizt und maximal verfremdet.
„The Burden Of Existence“ von IMPLORE ist mit Sicherheit kein einfaches, leicht zugängliches Album. Wie und warum sollte es das auch sein? Aber nach und nach wird man mit den komplexen Wendungen vertraut, findet Lieblingsstellen und bemerkenswerte Akzente. Das Artwork bringt den Kern der Platte auf den Punkt, denn wer würde darauf wettern, dass die Menschheit auf lange Sicht gewinnen kann?
Dauer: 35:32
Label: Church Road Records
VÖ: 28.10.2022
Tracklist „The Burden Of Existence“ von IMPLORE
Prior Void
The Burden of Existence
Archetype
Masochistic Tendencies
Accept the Loss
Sun Deprived
Failure Through Self Preservation
Ultimate Freedom
Love Will Gradually Perish
The Sense of Endings
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