Lest das Interview mit NOT SCIENTISTS über das Album "Staring At The Sun" bei krachfink.de

5 Fragen an Not Scientists über „Staring At The Sun“ – Interview

Mit „Staring At The Sun“ legen die vier Kerls von NOT SCIENTISTS ein Album vor, dessen Charme, unabhängig von Tages- und Jahreszeiten, sofort überzeugt. Gitarrist, Sänger und Texter Ed gab Auskunft über die Entstehung ihrer neuen Post-Punk-Platte.

Wo siehst du die Hauptunterschiede von „Staring At The Sun“, im Vergleich zu euren vorherigen Veröffentlichungen?

Ich denke, „Staring At The Sun“ ist unsere ehrgeizigste Produktion. Auch beim Schreiben haben wir unsere Komfortzone überschritten. Auf unserem vorherigen Album „Golden Staples“ hatten wir begonnen, uns schon daran anzunähern, was wir auf „Staring At The Sun“ nun erreicht haben. Aber dieses Mal gingen wir aufs Ganze. Wir waren hungrig nach neuen Sounds und Ideen und haben uns keine Grenzen gesetzt, wohin uns das führen könnte .

Meiner Meinung sind der Kern aller Texte des gesamten Albums, schlechte Einflüsse und anderen Menschen und der Druck, schlechte Nachrichten zu verarbeiten und fake news zu widerstehen … liege ich da richtig?

Ja, diese Themen sind absolut sehr präsent in diesen Texten. Es waren offensichtlich harte Jahre für alle, aber wir persönlich wurden mit zusätzlichen Hindernissen des Lebens konfrontiert, dem Verlust geliebter Menschen, Isolation, toxischen Beziehungen … Ich denke, das alles brach dann heraus, während wir Texte schrieben.

Das Album wurde von Santi produziert, abgesehen von der Aufnahme, was war sein Haupteinfluss auf das Album?

Santi hatte großen Einfluss auf die Produktion. Dies ist das zweite Album, an dem wir zusammengearbeitet haben, und wir sind sehr enge Freunde geworden. Wir vertrauen seinem Urteilsvermögen und im Studio ist er wirklich wie ein fünftes Mitglied der Band. Wir hatten genau dieselbe Denkweise, in Bezug auf die Entwicklung unseres Sounds und er führte uns effektiv zu diesem natürlichen Übergang.

Wie wichtig ist es, einen Hoffnungsschimmer in der Musik zu bewahren? Auch wenn das Album seine dunklen Momente hat, scheint es nicht zur Resignation oder Depression zu motivieren.

Ich denke, es gibt immer Hoffnung, wir lernen aus unseren Fehlern, so werden wir zu besseren Menschen. Diese Texte sind wie Geschichten, Erfahrungen. Auch wenn sie manchmal dunkel erscheinen können, führen sie im wirklichen Leben meistens zu positiven Ergebnissen. Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich über den schlimmen Scheiß schreibe, der passiert. Aus irgendeinem Grund ist es inspirierender für mich. Das mag jetzt klischeehaft erscheinen, aber ich habe keinen Psychologen, vielleicht ist das Schreiben eine Möglichkeit für mich, mir nach schwierigen Erfahrungen Luft zu verschaffen.

Welcher Song war am schwierigsten zu schreiben und warum?

Musikalisch war keiner der Songs, die ich geschrieben habe, besonders hart. Das Schwierige ist, dass es für jeden guten Song, den ich schreibe, auch eine Reihe von schlechten Songs gibt, es ist eine Art Lotterie! Also muss ich weiter Sachen schreiben, bis etwas Gutes herauskommt. Ich habe nicht wirklich eine Methode oder Formel, wenn ich Musik schreibe. Jedes Mal, wenn ich anfange, an einem Song zu arbeiten, habe ich das Gefühl, dass es das erste Mal ist, und ich weiß nicht wirklich, was ich da eigentlich gerade mache. Das ist tatsächlich eine Art Zufall und ich weiß nie wirklich, wohin es geht, bis die Songs fertig sind und der Rest der Band ihre Ideen hinzufügt.

Der Unterschied waren diesmal die langen Lockdowns aufgrund von Covid. Ich fing an, in der Freizeit Spaß an neuen Sounds zu haben, und das brachte mich tatsächlich auf neue Ideen. In Bezug auf die Texte geht es nicht immer um ein bestimmtes Ereignis. Sie können mehrere Situationen vermischen und manchmal weiß ich nicht einmal selbst genau, worum es geht. Ich schreibe, wenn ich mich niedergeschlagen fühle, und ich bringe meine Gefühle einfach zu Papier.

Die schwierigsten Themen, über die ich schreiben konnte, waren der Verlust eines meiner Brüder und Freundschaften, die den Bach heruntergingen. Aber ich bin eigentlich ein ziemlich optimistischer und fröhlicher Typ, versteh das nicht falsch, es gibt einige leichtere Songs auf der Platte. „Listen Up“ oder „Like Gods We Feast“ entstehen aus glücklicheren Anlässen, wie der Aufregung, weiterzumachen und sich neuen Erfahrungen stellen, feiern, sich unbesiegbar fühlen. Gute Dinge passieren, schlechte Dinge passieren, c’est la vie.

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