Die Apokalyptischen Reiter - The Divine Horsemen - Artwork

Die Apokalyptischen Reiter – The Divine Horsemen – Review

Die Extreme-Metalband DIE APOKALYPTISCHEN REITER macht uns und sich mit ihrem neuem Album „The Divine Horsemen“ ein ganz besonderes Geschenk. 25 Jahre gibt es die Band nun, man kann nicht sagen, dass sie nichts gewagt hätten, aber dieses Experiment ist nochmal ein konsequenter, weiterer Schritt. Präsentiert werden uns die besten 80 Minuten aus einer 2-Tage-Session ohne Proben mit insgesamt 500 Minuten Aufnahmen. Ein Versuchsaufbau, der mich bei den wenigsten Bands interessieren würde.

Einzelne Themen erscheinen mehrmals in verschiedenen Stücken und man hört somit deutlich die Improvisation. Allerdings gibt es quasi nur zwei grundlegende Ergebnisse. Entweder wird in üblicher Reitermanier gerast und geprügelt oder es wird progressiv und eher spirituell. Das klingt jetzt weniger kreativ, als es am Ende ist, hilft aber bei der groben Einordnung.

Eine Ebene tiefer

Aufgrund der Länge will man „The Divine Horsemen“ spontan als gescheitert bezeichnen. Wer soll damit etwas anfangen können? Aber je öfter man sich den Kompositionen aufmerksam widmet, umso deutlicher wird, dass DIE APOKALYPTISCHEN REITER hier schon noch die ein oder andere Perle für ihre Diskografie schürfen können („Ymir“). In erster Linie funktioniert das Album aber nur komplett. Gerade die langen Stücke wie „Inka“ oder das mit Didgeridoo vernebelte „Aleithea“ sind gelungen, wenn auch nicht sonderlich zugänglich. Man muss sich auf die Atmosphäre einlassen und den Vibe aufnehmen wollen.

Ob man den Gesang von Fuchs versteht, ist eher zweitrangig („Wa He Gu Ru“). Denn Maultrommel, Djembe, Doumbek, Rig, Gong, Bongos und Framedrums sorgen für das notwendige, emotionale Verständnis. DIE APOKALYPTISCHEN REITER wollen bewusst eine Ebene tiefer. Dass das auch schnell und grob geht, zeigen sie mit den unter zwei Minuten bleibenden „Haka“. Achtung, kann Spuren von SEPULTURAs „Roots“-Atmo enthalten.

Die Zielgruppe wird sich finden

Man muss schon Zeit und Wille mitbringen, um dem Ritual „The Divine Horsemen“ von DIE APOKALYPTISCHEN REITER folgen zu können. Es geht darum, das Bewusstsein musikalisch zu erweitern, an der Musik zu wachsen und einen angenehmen, intensiven und im besten Fall sogar körperlichen Effekt zu erzielen. Die Band ist mitnichten angetreten, um die nächste Wall of Death zu bauen oder hoch in den Charts einzusteigen. Sollten die puren Metalfans damit nichts anfangen können, ist das nicht tragisch. Dafür findet sich eine kleine, aber feine Zielgruppe, auch abseits der Szene.

Dauer: 1:18:34
Label: Nuclear Blast
VÖ: 02.07.2021

Tracklist „The Divine Horsemen“ von DIE APOKALYPTISCHEN REITER
Tiki
Salus
Amma Guru
Inka
Nachtblume
Aletheia
Duir
Children Of Mother Night
Uelewa
Haka
Simbi Makya
Wa He Gu Ru
Akhi
Ymir
Eg On Kar

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