Ego Kill Talent – The Dance Between Extremes – Review
Es gibt sie. Diese Bands, die einfach dafür gemacht sind, auf großen Bühnen zu stehen und Massen zu begeistern. EGO KILL TALENT aus Brasilien sind so eine und nachzuhören ist das auf ihrem Album „The Dance Between Extremes“. Nicht umsonst war die Band schon für Touren mit METALLICA, GRETA VAN FLEET und SYSTEM OF A DOWN gebucht.
Die alle leider erstmal auf Eis gelegt wurden und wer jetzt nicht weiß warum, hat im letzten Jahr in einer Hölle unter einem Stein geschlafen. Allerdings macht man sich im Fall von EGO KILL TALENT auch für die Zukunft keine Sorgen, denn die Rockband bringt alles mit, um Fans von ALTER BRIDGE, FOO FIGHTERS und DISTURBED glücklich zu machen.
Nachhaltig, ohne zu viel Zucker
Stadiontauglich zu sein, bedeutet leider meistens auch, dass die Bands sich etwas anbiedern und deutlich zu viel Zucker auf ihre Kompositionen streuen oder sich einfach viel zu aufdringlich zugänglich präsentieren. EGO KILL TALENT umschiffen diese Klippen ganz charmant. Erstmal fällt auf, die lässig die Band musikalisch miteinander agiert. Jeder bekommt seinen Auftritt, aber jeder kann auch mühelos zurücktreten und einfach zweckdienlich sein, wenn andere gerade strahlen dürfen. Seit 2014 gibt es die Band, aber würde man sie als auferstandene Band aus den Hochzeiten des Alternativerocks der Neunzigerjahre präsentieren, würde das auch nicht auffallen.
Auffällig gut im Takt
EGO KILL TALENT sind sofort als sie selbst erkennbar, das liegt schon alleine am prägnanten, äußerst variablen Gesang von Jonathan Dörr. Das ist definitiv kein Dude, der sich mal aus Spaß hinter das Mikro gestellt hat, um „bisschen Mucke“ zu machen. Er weiß ganz genau was er tut und hat mit Sicherheit eine ausgebildete Stimme… oder ist eben doch ein Naturtalent. Dass EGO KILL TALENT gleich drei mögliche Bassisten mit an Bord haben, erklärt ihr über die Maße stark ausgeprägtes Rhythmusgefühl. Besonders gut klingt die Band in den Momenten, in denen sie eine leicht melancholische Note einfließen lassen („Deliverance“) und ihre musikalischen Fingerfertigkeiten im Hinblick auf Technik auf ein Minimum herunterfahren. Das sind die wirklich schwierigen Momente, wenn man nichts überschwurbeln oder alle Kraft in einen griffigen Refrain packen kann.
Alles, was man für die großen Bühnen braucht
Und wenn EGO KILL TALENT in „Silence“ auf ihre rockige Basis eine schon fast BACKSTREET-BOYS-haftige Popigkeit setzen, die sie dann im Refrain mit der Wucht von TREMONTI aufbrechen, sind sie unschlagbar. Das ist so eine der Band, für die ein Support im Vorprogramm von großen Bands wirklich einen enormen Schub bedeuten kann. Man ist schnell von ihnen überzeugt, noch schneller angefixt und die Songs haben eine lange Haltbarkeitsdauer, man vergisst sie nicht nach drei Durchläufen wieder. „The Dance Between Extremes“ verwebt eine gewisse Seriosität, ausreichende Frische („Starving Drones (A Dinner Talk)“) und eine schöne Erinnerung an die Zeit, in der Rockmusik noch was wert war. Das ist äußerst erfolgversprechend.
Dauer: 49:00
Label: BMG / Warner-ADA
VÖ: 19.03.2021
Tracklist „The Dance Between Extrems“ von EGO KILL TALENT
NOW!
The Call
Lifeporn
Deliverance
Silence
In Your Dreams Tonight
Sin and Saints
Starving Drones (A Dinner Talk)
Our Song
Diamonds and Landmines
Beautiful
The Reason
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