Hatebreed Weight Of The False Self Artwork

Hatebreed – The Weight Of The False Self – Review

Eine richtig schlechte Platte von HATEBREED habe ich noch nie gehört und dementsprechend ist auch „The Weight Of The False Self“ kein Ausreißer. Man muss nicht um den heißen Brei herumschreiben, die Metal-Hardcore-Urgesteine rund um Fronter Jamey Jasta erfinden das musikalische Rad in diesem Leben nicht mehr neu. Allerdings gehören HATEBREED auch zu den wenigen Bands, bei denen das komplett egal ist, denn der grobe Motivationsschlag in den Nacken wirkt immer wieder.

Hatebreed-Foto-von-Jeremy-Schaffer
HATEBREED 2020, Foto von Jeremy Schaffer

Am Anfang bist immer Du

Es dauert noch keinen kompletten Durchlauf von HATEBREEDs „Weight Of The False Self“ und schon haben sich einige Refrains vehement festgesetzt. Manche werden sagen, dass es immer die gleiche Leier ist. Allerdings verlieren Kernbotschaften wie „hilf dir selbst, denn sonst hilft dir niemand“ oder „wenn du diese Welt verändern möchtest, dann musst du anders sein, als alle anderen“ nie ihr – zumindest in Spuren – enthaltenes Körnchen Wahrheit. Es gibt ein paar wenige Momente, in denen es sich HATEBREED zu einfach machen und kurzfristig in wirklich vorhersehbarem Standard zu stampfen scheinen. Und selbstverständlich bleibt es bei einer Band mit mittlerweile 26 Jahren auf dem Buckel, gerade im Hinblick auf die Beweglichkeit ihres Genres, nicht aus, dass einem manche Momente irgendwie bekannt vorkommen.

Prügelnde Pits vorm inneren Auge

Abgesehen vom authentischen Fronter Jasta, der sich nicht nur im Titelsong äußerst ambitioniert präsentiert, ist der Hörspaß von „The Weight Of The False Self“ auch auf die Gitarristen Frank und Wayne zurückzuführen. HATEBREED klingen immer gut, die Riffs zerren scharf und die Taktwechsel sind gleichermaßen geschmeidig wie bretthart („Let Them All Rot“, „A Stroke Of Red“). Bei HATEBREED ist natürlich alles immer auf die schwitzige Livesituation und den tobenden, echten Pit ausgelegt. Auch dieses Mal weiß man nicht so genau wohin mit der Eskalation, hinterm Steuer im Auto oder vor der Anlage daheim. Das Album brettert nämlich ohne Unterlass durch, es gibt keine Zeit für wirkliche Erholung oder Abkühlung. Über weite Strecken sind HATEBREED wieder deutlich mehr Thrash Metal („Cling to Life“, „Dig Your Way Out“) und weniger Hardcore, das heizt die Rebellion immer entsprechend an.

Knallhart auf Linie

Man fragt sich manchmal wirklich, wo HATEBREED nach all dieser Zeit noch diese Energie und letztendlich auch den Mut hernehmen, um so knallhart auf ihrer Linie zu bleiben. Wahrscheinlich macht das am Ende die Faszination aus. „Weight Of The False Self“ wird einiges an Livematerial abwerfen und hat so gar nichts von einer satten Band. Einer Band, von der bitte 2020 niemand mehr eine absolute Transformation erwartet, wenn er das Album einlegt, oder? They don’t promise, they proof.

Dauer: 36:01
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.11.2020

Tracklist „The Weight Of The False Self“ von HATEBREED
Instinctive (Slaughterlust)
Let Them All Rot
Set It Right (Start With Yourself)
Weight of The False Self
Cling to Life
A Stroke of Red
Dig Your Way Out
This I Earned
Wings of The Vulture
The Herd Will Scatter
From Gold to Gray
Invoking Dominance

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