Sanguisugabogg -Tortured Whole – Review
Der Bandname SANGUISUGABOGG und ein Blick auf die Tracklist von ihrem ersten Album „Tortured Whole“ reichen aus, um sich festzulegen, dass es bei den Gore-Death-Metallern aus USA deftig zugeht. Das Besondere an SANGUISUGABOGG ist die Tatsache, dass Drummer Cody Davidson nicht blind losknüppelt, sondern eher träge und akzentuiert unterwegs ist. Das bringt natürlich die ultratiefen Growls von Devin Swank noch mehr zu Geltung und lässt den Shit auf „Tortured Whole“ noch makaberer wirken.
Tiefschwarzer Humor
Und selbstredend ist das Quartett auch spaßig unterwegs. Ok, es ist ein tiefschwarzer Humor, aber immerhin. So ist „Pornographic“ nichts anderes, als der perfekte Soundtrack für einen Soft-Porno aus den Achtzigerjahren, wird aber abgelöst von dem böse wankenden „Dead As Shit“, das wie CANNIBAL CORPSE auf 33 statt 45 klingt. Die Band gräbt tief ins Loch, gefüllt mit Ekel-Schleim-Kotz-Kack-Irgendwas und spielt mit der Faszination von Splatter-Ästhetik. Wer auch nur ansatzweise auf gut abgehangenes Death-Metal-Geschunkel steht, wird mit den Momenten, in denen SANGUISUGABOGG Fahrt aufnehmen, mehr als zufrieden sein. Die Widerhaken finden sich – Wer hätte das gedacht? – eher im instrumentalen Bereich und die Gitarrenparts sind alles andere als schnell geschrubbt, aber eben im Zusammenspiel überzeugend. Also das Geschraube von „Dick Filet“ fräst sich auf jeden Fall mühelos in jedes willige Ohrwurmzentrum ein.
Splatterfeinkost
Die Art, wie SANGUISUGABOGG den Gesang mit dem Rhythmus verbinden, mag simpel wirken, ist aber dem gewünschten Effekt sehr zuträglich. Als Hörer*in wird man durch dunkle Gänge von verlassenen Häusern gehetzt, nebenbei nimmt man große Blutflecken auf dem Boden, Kotzplacken an der Wand und Aufgehängte von der Decke baumelnd wahr. Pure Unterhaltung, ohne Anspruch auf Gesellschaftskritik und für die Fans der Sparte in der Sparte gedacht. Perfekt wäre „Tortured Whole“, wenn SANGUISUGABOGG noch ein paar akustische Jumpscares eingebaut hätten, sodass man das Gefühl hat, jemand packt einem von hinten an die Schulter. Ansonsten ist das ein Album, mit dem als Teenie echt noch seine Eltern verunsichern kann.
Dauer: 33:54
Label: Century Media
VÖ: 26.03.2021
Tracklist „Tortured Whole“ von SANGUISUGABOGG
Menstrual Envy
Gored In The Chest
Dragged By A Truck
Pornographic
Dead As Shit
Tortured Whole
Interlube
Dick Filet
Urinary Ichor
Posthumous Comp
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