Dogtown Cover Sven The Slacker

Sven The Slacker – Dogtown (EP) – Review

Als ich so 14, 15 Jahre alt war, haben mir meine Eltern ein gefälschtes Shirt von KISS aus dem Urlaub mitgebracht. Auf dem Bild waren zwei Comic-Hunde zu sehen, einer nahm den anderen von hinten. Ich war weder KISS-Fanin, noch fand ich das Artwork lustig und die nachgemachten Chucks mit den unterschiedlich großen Aufdrucken, die das Outfit perfekt machen sollten, habe ich auch selten getragen – soviel zum Thema „in der Pubertät komplett missverstanden werden“.

Das Artwork von SVEN THE SLACKER hat also bei mir etwas getriggert, aber die EP „Dogtown“ bellt natürlich in eine ganz andere Richtung. Das Skit zum Einstieg macht klar, dass er sich mit sich selbst auseinandersetzt, Schwächen annimmt und damit kokettiert. Laute Riffs sind hier nicht zu erwarten und auch keine sexuellen Anzüglichkeiten. Das folgende „Is It DigiMaster“ schleicht in guter, alter Gothic-Manier nach vorne und ist ein einziges Jonglieren mit Fragezeichen, die wir alle kennen. Was fühle ich überhaupt? Ach so fühlt sich Liebe an, oder doch anders? Die minimale Synthieinstrumentierung steht sinnbildlich dafür, dass wir eigentlich nichts wissen und nur träge und halb-informiert durch diese Welt trotten.

Wer im Kreis rennt, kommt nie an

„Dogtown“ ist eine Momentaufnahme und die Art von SVEN THE SLACKER den Spotlight nach innen zu richten und das Produkt über einen Spiegel nach außen zu werfen. Das hitzige „Running In Circle“ kann und will sich rein atmosphärisch nicht entscheiden, ob es nun Spaß macht im Trott gefangen zu sein oder ob man nicht doch eine gerade Bahn anstreben sollte. Es ist kein Zufall, dass der Song auch irgendwie nach Kinderschlaflied klingt, denn eigentlich wünschen wir uns doch alle ziemlich oft, nochmals klein und unbedarft zu sein.

Das abschließende „Faithful Soul“ klingt so klaustrophobisch, dass man sich in einem dunklen Schrank eingeschlossen fühlt. Die Akustikgitarre wird gestört von bewusst erhaltenen Atemgeräuschen (?!), letztendlich verhallt der Song und somit auch die EP vermeintlich im Nichts. Man fühlt sich angenehm gestreift von „Dogtown“ von SVEN THE SLACKER, so richtig weiß man nicht wohin damit, weil es sehr persönlich wirkt.

Dauer: ca. 10 Minuten
Label: Eigenproduktion
VÖ: 25.06.2021

Artikel, die Dir gefallen könnten:
ROSI veröffentlichen Video zum Song “Feel The Same”
SVEN THE SLACKER veröffentlicht „Bombe“
Interview mit POWER PLUSH zur EP „Vomiting Emotions“
BLACK MARBLE – Fast Idol
GRUNDEIS veröffentlichen Video zum Song „Bleed“
ACHT EIMER HÜHNERHERZEN – album
SCHRENG SCHRENG & LA LA – Projekt 82
LOVE A live in der Oetinger Villa in Darmstadt am 06.03.2020
CHRISTMAS – Hot Nights In Saint Vendals
SCHRENG SCHRENG & LALA – Alles Muss Brennen (EP)
RAUCHEN – Gartenzwerge unter die Erde
TURBOSTAAT – Uthlande
RONGKONGKOMA – Lebe Dein Traum
TRIXSI – Frau Gott
TAUSEND AUGEN – Westend
ACHT EIMER HÜHNERHERZEN verschieben Tour auf 2022
BAZOOKA ZIRKUS – Ach, das könnte schön sein
Der Quarantänekalender – Tipps und Tricks gegen Lagerkoller: Folge 4 mit SCHRENG SCHRENG & LA LA
SCHRENG SCHRENG & LA LA – Alles muss brennen (EP)
HARRY GUMP – Von Mauern, Türmen, Brücken und Wegen
DEW – rau
Podcast, Folge 07, Der krachfink.de Jahresrückblick mit Sarah und Matti, Teil 2
Podcast Folge 10 mit Jojo von SPERLING zum Album “Zweifel”
DAGOBERT – Jäger
MILLIARDEN live im Club 100 in Bremen, Stream vom 05.02.2021
IM TAXI – Weil wir es auch nicht besser wissen
MATZE ROSSI – Wofür schlägt dein Herz
HYSTERESE – s/t
KONTROLLE – Zwei

SVEN THE SLACKER bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert