Austin Lucas – Alive In The Hot Zone
Dem Amerikaner AUSTIN LUCAS sagt man eigentlich nach, dass er sich von Punk etwas ab-, und dem Country und Folk zugewandt hat. Mit „Alive In The Hot Zone“ gibt er ein Lebenszeichen von sich. Ein Lebenszeichen, das deutlich mehr Stile bedient und an eine irre Mischung aus AGAINST ME!, TRACY CHAPMAN, MORRISSEY und RON SEXSMITH erinnert.
Starker Einstieg, gleich gefesselt
„Alive At The Hot Zone“ startet verdammt stark, die ersten beiden Songs „Already Dead“ und „Drive“ sacken die HörerInnen sofort ein. Cleverer Protest, der in die Beine geht und streckenweise an große Hits (R.E.M. anyone?) erinnert. Seit gestern regt sich Hoffnung in Amerika und dem Rest der Welt, bei der Entstehung des Albums sah es für AUSTIN LUCAS noch ganz anders aus. Dementsprechend schlägt uns eine Mischung aus Verzweiflung und lebenserhaltender Hoffnung entgegen. Das wiederum kommt der aktuellen Stimmung ziemlich nah. Corona ist da, der Winter und viele dunkle Stunden liegen vor uns.
Am Ende doch positiv
Trotz aller melancholischen Momente, ist „Alive At The Hot Zone“ von AUSTIN LUCAS unterm Strich eine positive Platte. Ein Album, das den HörerInnen gestattet, den dunklen Gedanken nachzuhängen. Aber auch ein Album, das zum Ziel hat, mit Hoffnung abzuschließen. Lautstärke, Schnelligkeit und Brüllen sind Ausdrucksmöglichkeiten, die im Kontext von AUSTIN LUCAS zwangsweise unterbunden werden. Trotzdem gelingt es ihm, Spitzen und Akzente zu setzen. Manche klingen introvertiert, wieder andere („American Pyre“) wie ein letztes lässiges Aufbegehren. Wie die eine, letzte Party, auf der man alles schmeißt und hemmungslos liebt, weil der nächsten Morgen eher unwahrscheinlich ist.
In vielen Momenten bricht AUSTIN LUCAS eindeutig aus dem Korsett Country-Folk aus („Middle Years“, „Cry Over“), das ist eindeutig Rock, wenn auch stark eingedampft. So ist „Alive In The Hot Zone“ ein vielfältiges Album, das genau in die Zeit – politisch und saisonal – passt. Die kleine Revolution wirkt befreiend und gibt Power, um den Wahnsinn besser durchzustehen.
Dauer: 34:55
Label: Sabotage Records/Broken Silence
VÖ: 30.10.2020
Tracklist „Alive In The Hot Zone“ von AUSTIN LUCAS
Already Dead
Drive
The Truth is Supposed to Hurt
American Pyre
Anyone
Middle Years
Cry Over
Shaking
The Times
Holy Sparrow
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