Crim – 10 Anys Per Veure Una Bona Merda – Review
Die katalanische Punkrockband CRIM holt anlässlich ihres Jubiläums mit „10 Anys Per Veure Una Bona Merda“ zum Doppelschlag aus. Selbst wenn die letzten Spanischkurse schon ein paar Jahre her sind, das müsste soviel heißen wie „10 Jahre lang Zeit gehabt, um geile Scheiße zu erleben“… sinngemäß. Ganz offensichtlich hat die Band in diesem Jahrzehnt auch eine Menge Freundschaften geschlossen, denn das Album kommt gleich doppelt zu euch nach Hause.
Einmal alleine von der Band eingezimmert und einmal mit jeweils Beteiligung von anderen Bands, was natürlich um einiges spannender ist. Deshalb gilt die CD mit der reinen Bandversion auch als Bonus und nicht umgekehrt. Die Wahl der Features liegt teilweise auf der Hand, aber mit ANGELUS APATRIDA mogelt sich eine Thrash-Metalband unter die Punkparty.
Die Gitarren sind die heimlichen Stars
Es gibt zwei Punkte, die bei „10 Anys Per Veure Una Bona Merda“ von CRIM positiv auffallen. Das ist zum einen diese spürbare Zugkraft, die jeder einzelne Song hat. Alle Kompositionen sind auffällig eng geschnürt, gehen unmissverständlich ohne jegliche Schwächesekunde nach vorne. Noch dazu ist das Album stark produziert, was dem zweiten Punkt entgegenkommt. Das sind die verdammt gut gespielten Gitarren, die so oft deutlich mehr bieten, als man sich im Zusammenhang mit Punkrock wünschen darf. Man muss kein Gitarrist / keine Gitarristin sein, um diese singenden Melodien und ihre (handwerklichen) Besonderheit zu erkennen.
Das tröstet darüber hinweg, dass es auf „10 Anys Per Veure Una Bona Merda“ leider sehr viel üblen Gesang zu hören gibt. Manche verstellen und verbiegen sich auf so peinlich Art, dass man vor Fremdscham skippen möchte. Und wieder andere können einfach so gar nicht singen bzw. haben überhaupt kein Gespür für den vorliegenden Song. Zum Glück füllen CRIM ordentlich mit mächtigen Chören auf, in die man live und zur Überbrückung bis dahin auch von daheim aus einstimmen kann. In vielen Fällen rettet die bereits lobend erwähnte Gitarren auch so manchen Song.
Menscheln und Spaß am Musikmachen
Man fragt sich auch, warum CRIM erst jetzt Englisch singen, denn das wirkt weder störend, noch hätten sie irgendwelche Akzent-bedingten Auffälligkeiten. Mit „10 Anys Per Veure Una Bona Merda“ ist es CRIM gelungen, einen guten Schlag Liveatmosphäre auf Platte zu bannen. Man lässt sich leicht von der Spielfreude und der geselligen Stimmung anstecken. Das macht Laune beim Autofahren oder mit entsprechender Lautstärke beim Werkeln. Aber so richtig Gassenhauer oder Ohrwürmer für die Ewigkeit finden sich eben nicht, ganz gleich in welcher Version. Die einzelnen Songs haben schon ihre Glanzpunkte und natürlich setzten sich vereinzelte Szenen und auch Refrains fest. Aber die überzeugenden Argumente für das Album sind eher das komprimierte Menscheln und den überspringenden Funken zum Spaß am Musikmachen.
Dauer: 2x 37:57
Label: HFMN CREW
VÖ: 09.04.2021
Tracklist „10 Anys Per Veure Una Bona Merda“ von CRIM
Welcome my Enemy w/Sucker (Oxymoron/Bad Co. Project)
A Song and a Promise w/Olga (The Toy Dolls)
Paper Boats w/Glory & Momo (Violets)
Eternal Cold w/Guillermo (Angelus Apatrida)
Our Father You Who Art in Hell w/Victor & Thomas (Lion’s Law)
I Live my Life in Freedom w/Lukas (The Movement)
Dead Horses w/Pablo (Deadyard)
Free Falling w/Eirik, Mags & Ivar (The Good, The Bad and The Zugly/Kvelertak)
Castles Made of Sand w/Ruben (La Inquisición) & Beni (The Gundown/Serpent)
Blue Blood, Red Sky w/Cecilia (The Baboon Show)
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