Lest die Review zu "s/t" von GRADE 2 bei krachfink.de

Grad 2 – s/t – Review

Die britische Punkband GRADE 2 aus Ryde, Isle of Wight legt mit “s/t” ihr viertes Album über das amerikanische Label Hellcat Records vor. Der Albumtitel lässt natürlich eine Rückbesinnung auf die Ursprünge der Band vermuten. Die liegen aber sowieso in der Wiederbelebung von längst vergessenem britischen Streetpunk, der nach vorne zieht, sich im Kreis dreht und das Publikum zu gut gebrülltem Mitsingen anstachelt. Ausschweifend wird es nicht, GRADE 2 stürmen in den Raum, zünden ihre punkigen Rauchbomben, geizen nicht mit schmissigen Refrains und hören immer genau dann auf, wenn es am schönsten ist.

Das macht “s/t” sehr zugänglich, brandbeschleunigt die Party, ist aber ehrlich gesagt nicht immer sondern nachhaltig oder kampfentscheidend. Das könnte dafür sorgen, dass man vergisst “s/t” immer mal wieder anzuhören, was aber schade wäre, denn Kurzweile ist garantiert.

Strukturierter, als man denkt

Die Texte auf “s/t” von GRADE 2 sind fatalistisch im besten Sinne oder eben eindeutig Stellung beziehend (“Parasite”). Abgesehen von den herrlich gezerrten Riffs der Gitarre, sticht der Bass von Sid Ryan immer wieder angenehm heraus (“Brassic”) und lockert die Kompositionen auf. Je öfter GRADE 2 durch die Anlage huschen, umso deutlicher wird, wie gut abgestimmt hier die einzelnen Szenen sind. Sing-a-long klatscht ab mit einem pittauglichen Riff, das wiederum übergibt an einen Two-Step, der dann von einem lässigen Basslauf flankiert wird. Alles hart an der Grenze zur Überfrachtung, aber die Fülle ist auf jeden Fall geplant und nicht zufällig entstanden.

Trübsal hat keine Chance

“s/t” von GRADE 2 hat zwangsläufig eine aufmunternde Wirkung, das liegt schon alleine an der Kompaktheit mit der die Band auftritt (“Doing Time”). Wirkt bisschen so, als ob ein Trio von Freunden mit ‘nem Sixer bei dir in der Bude einfallen, um gute Stimmung zu machen. Von der Band geht also eine enorme Spielfreude aus, die man kaum ignorieren kann (“Celine”). Ohne jetzt gleich nach progressiven Frickelausflügen zu verlangen, kann man GRADE 2 aber trotzdem empfehlen sich und ihren Songs manchmal 20 Sekunden mehr zu gönnen.

“It’s a Mad World, Baby” oder “Gaslight” hätten durchaus Zeit zum Atmen vertragen können, um eben den eingangs erwähnten Nachdruck zu erzeugen. In “See You Around” fahren GRADE 2 dann dick mit ausbrechenden Gitarrenmelodien und einer dezenten Orgel auf. Damit und auch mit dem etwas dunkleren “Bottom Shelf” sind wir plötzlich in ganz anderen Kategorien, wie bspw. THE GENERATORS oder THE TURBO A.C., unterwegs. Da geht also noch was bei GRADE 2!

Dauer: 34:31
Label: Hellcat Records
VÖ: 17.02.2023

Tracklist “s/t” von GRADE2
Judgement Day
Fast Pace
Under the Streetlight
Doesn’t Matter Much Now
Midnight Ferry
Brassic
Gaslight
Don’t Stand Alone
Streetrat Skallywag
Parasite
It’s A Mad World, Baby
Doing Time
Celine
See You Around
Bottom Shelf

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