Teenage Bottlerocket Sick Sesh Artwork

Teenage Bottlerocket – Sick Sesh! – Review

Alben, wie das neunte Album „Sick Sesh!“ von TEENAGE BOTTLEROCKET, sind schnell besprochen. Entweder hat man ein Faible für diesen melodisch, kompromisslosen Punkrock oder eben nicht. Für Labelchef Fat Mike ist es das beste Album der Band und es gibt nicht wenige Punkrockfans, denen das alleine als zwingendes Kaufargument reicht. Unterschreiben muss man das nicht, aber warum „Sick Sesh!“ durchaus solide ist, kann man schon etwas substanzieller begründen. Es liegt zum einen daran, dass die Band ohne Umschweife zum Punkt kommt.

Nicht wirklich garstig, bisschen albern

Und auch daran, dass einfach jeder einzelne Song mindestens einen (manchmal kurzen) einprägsamen Moment hat und alles irgendwie so harmlos wie die Mucke der Fünfziger liegt. Gefällige Mitklatsch und Oh-Oh-Oh-Momente kommen noch obendrauf und TEENAGE BOTTLEROCKET schwanken zwischen Teeniehumor und Songs wie „The Squirrel“ über Eichhörnchen (Pandemie, da hat man Zeit, um sich mit den frechen Nagern anzulegen) und Liebesliedern für die Ehefrau Dana (Ja, irgendwie unpunkig, aber so ist das Leben eben).

Aber am besten knallt die Platte, wenn TEENAGE BOTTLEROCKET die Instrumentale tatsächlich über die knackige Punkersonglänge drücken („Statistic“) und sich mehr Zeit für den musikalischen Auf- und Abbau gönnen. Und es sind einfach die Gitarristen, die das Ding immer wieder noch einige Level weiter nach oben hieven und gleichzeitig für nötigen Dreck sorgen. In „Gorilla Warfare“ kommen dann alle Stärken der Band zusammen, der Song stoppt einmal ab und im Refrain wird betont harmonisch gesungen, während es im Hintergrund weiter stetig ballert.

Die Gitarren holen Bonuspunkte

Und „Sick Sesh!“ ist einfach auch saustark produziert, die Gitarren braten ordentlich, der Bass drückt und alles ist enorm dynamisch aufgeladen. TEENAGE BOTTLEROCKET schütteln sich scheinbar mühelos eine gute Melodie nach der anderen aus dem Ärmel. Allerdings fehlt ihnen der Zick-Zack, der zum Beispiel das ebenfalls gerade erschienene „Slingshot Anthems“ von DUCHAMP oder die EP von MEANBIRDS so interessant macht. Zieht man eine Metapher zum Essen, dann ist „Sick Sesh!“ bewährte Hausmannskost, der es aber hier und da einfach an Pfiff und Überraschung fehlt. Und die man sich deshalb auch nicht unbedingt jeden Tag reinziehen muss.

Solide, aber nicht für die Ewigkeit

„Ghost Story“ lässt kurz aufhorchen – ist das ein Dudelsack? Eher nicht. „Out On Stress“ wird auf jeden Fall Staub im Pit aufwirbeln, besonders die Gitarren heizen heftig an. Ein Fußzucken und die ein oder andere ekstatische Drehung von der Anlage oder eine Verstärkung der kurz aufflammenden Chöre sind auf jeden Fall drin, nerven tun die Kerls auch nicht, aber für die Ewigkeit ist hier nichts geschrieben.

Dauer: 34:54
Label: Fat Wreck / Edel
VÖ: 27.08.2021

Tracklist „Sick Sesh!“ von TEENAGE BOTTLEROCKET
Semi Truck
You’re Never Going Out Of Style
Ghost Story
Never Sing Along
Strung Out on Stress
Statistic
Hello Dana
Spend the Night
The Squirrel
Theoretical Reality
Gorilla Warfare
Moving On

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