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Party Dozen – The Real Work – Review

Die australische Band PARTY DOZEN – bestehend aus Saxofonistin Kirsty Tickle and Percussionist Jonathan Boulet – liefert auch auf ihrem neuen Album „The Real Work“ eine sperrige, aber betörende Instrumental-Wucht, die zwischen Jazz und Noise-Rock pendelt. Mit an Bord ist NICK CAVE, was die Qualität der Musik schon auf ein gewisses Level hebt, denn der kooperiert auch nicht unbedingt mit jedem.

Einiges auf dem neuen Album wirkt verstörend, aber dem Duo gelingt es immer wieder, die Kurve dahin zu kriegen, wo was hängenbleibt. Entweder emotional oder sogar tatsächlich in Form eines instrumentalen Ohrwurms. Es wäre schön gewesen, wenn das Artwork auch nur halb so kreativ gewesen wäre, wie die darauf enthaltene Musik. Das Auge hört einfach mit.

PARTY DOZEN, 2022 Copyright Party Dozen

Im Takt der Maschine

Manches Mal wünscht man sich auf „The Real Work“ von PARTY DOZEN tatsächlich (mehr) Gesang, auch wenn jede Komposition zweifelsohne für sich steht. Aber ein Song wie „The Worker“ könnte locker auch von VIAGRA BOYS stammen und eben durch eine skandierende Flanke – und nicht nur Samples – einen anderen Dreh bekommen.

Der (höchstwahrscheinlich) zweckentfremdete Bass auf „Balance“ ist so dominant, dass man in seine Attacke einen catchy Refrain hereininterpretiert, während das abschließende „Risky Behaviour“ so psychedelisch abgehoben schwebt, dass man sich die schönste Trip-Geschichte dazu denken kann.

PARTY DOZEN schreiben ihre Songs extrem bildlich. Man stellt sich umgehend eine pumpende Maschine oder einen sonstigen Takt vor, denn es ist überwiegend der Rhythmus, dem PARTY DOZEN alles unterordnen. Ausgehend von einem Beat, der verzerrt oder sonst irgendwie maskiert wurde, startet jede Reise auf diesem Album.

Vier Hände und vier Füße machen Lärm

Der Opener „The Iron Boot“ kommt mit der drückenden Gewalt von ebendiesem. PARTY DOZEN föhnen uns grob nach hinten, erzeugen massiven Schub und der Albumtitel „The Real Work“ kommt auch nicht von ungefähr. Alles auf dieser Platte klingt nach Arbeit, nach anstrengen müssen und vollem Körpereinsatz. Kein Wunder, denn Kirsty und Jonathan müssen mit vier Händen und vier Füßen den Elan einer Standardbesetzung erzeugen. Das gelingt ihnen und ist mit Sicherheit auf live packend, aber auch daheim kann man sich vor PARTY DOZEN nicht ducken.

Dauer: 35:08
Label: Temporary Residence
VÖ: 08.07.2022

Tracklist „The Real Work“ von PARTY DOZEN
The Iron Boot
Macca The Mutt (feat. Nick Cave)
Fruits Of Labour
The Worker
Earthly Times
The Big Quit
Major Beef
Balance
Risky Behaviour

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