Social Union – Fall Into Me – Review
Zum Thema Neuseeland hat uns Peter Jackson nachhaltig Bilder von Elben, Hobbits, Orks und Zauberern in den Kopf gesetzt, die Dark-Wave-Synthband SOCIAL UNION arbeitet mit ihrer EP “Fall Into Me” dagegen. Selbst wenn der Gesang entrückt wirkt, dann befassen sich die Texte des Duos doch eher mit menschlichem Hadern und dem manchmal planlosen Stolpern von Herz und Hirn durch diese Welt.
Die Waage zwischen angenehm dunkel und depressiv, halten SOCIAL UNION perfekt. Der absolut zeitlose Sound unterstreicht eine gewisse Melancholie, ist aber trotzdem aufrütteln und angenehm aktivierend. Die Lücke zwischen dem samtigen Gesang und dem stark dagegen arbeitenden Bass könnte noch etwas größer sein, aber grundsätzlich werden die Gegensätze auf “Fall Into Me” gut ausgereizt.
Tanzen im dichten Nebel
Man muss schon klarkommen, mit den E-Drums, die bei uns eher für Schlager eingesetzt werden. Aber SOCIAL UNION drücken mit einer gewissen Achtzigerjahrecoolness dagegen. Alles auf “Fall Into Me” hinterlässt einen Nachhall, wie ein scheinbar zufälliges Streifen mit dem Handrücken, an das man sich dann aber doch noch Stunden später erinnert. Es wirkt auf keinen Fall so, als ob hier nur zwei Menschen miteinander musizieren, auf fast schon magische Weise – womit wir wieder beim einleitenden Satz wären – doppelt und vergrößern sich SOCIAL UNION, sodass man von mindestens vier Musikerinnen und Musikern ausgeht.
Den kühlen Grundtenor entzerren die beiden mit bewusst kontrastierenden, organischen Szenen. Man spürt also das Loch, den Zugang, den SOCIAL UNION geschaffen haben und lässt sich sehr gerne hineinfallen. Ob das auf Albumlänge klappt oder dann eher einschläfernd wirkt, wird sich zeigen.
Dauer: 14:02
Label: Blackjack Illuminist Records
VÖ: 06.07.2022
Tracklist “Fall Into Me” von SOCIAL UNION
Fall Into Me
Choke
Abscond
Our Hands Don’t Fit
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