Caliban – Zeitgeister (EP) – Review
Mit der EP „Zeitgeister“ stößt sich die Metalcore-Instanz CALIBAN endgültig eine weitere Tür auf. Deutsche Texte und gleich dazu die Perspektive, wie es wohl gelungen hätte, wenn die Band aus Hattingen von Anfang an so vorgegangen wäre. Dazu nehmen sie sich eine gute Handvoll ihrer bereits existierenden Songs und bauen diese komplett um. Verstärkung gibt es in „Trauma“ – dem ersten Song nach dem pompösen Intro – vom geschätzten Matthi von NASTY. Die Band begegnet sich selbst, wird mit ihren eigenen Inhalten wohl so stark konfrontiert, wie niemals zuvor und überrascht mit komplett neuen Arrangements.
Die Seele brennt wie Feuer
Vollkommen zurecht gehören CALIBAN von jeher zu Speerspitze des deutschen Metalcore. Nun haben sie auf „Zeitgeister“ auch die richtigen Worte gefunden. Niemals schmieren sie ab, es gibt keine unangenehmen Kitschmomente. Was – denn letztendlich sind sie bis auf einige Coversongs, Neulinge in dieser Art zu texten – sogar tolerierbar gewesen wäre. „Hass ist leicht und Liebe schwer, Liebe ist stärker als Gewalt…“ irgendwie kickt das sogar noch mehr, vor allem wenn es in einem extrem engen, brachialen Gewand eingezwängt ist und sich dadurch ein noch stärkerer Gegensatz ergibt.
Und technisch macht den Band weiterhin niemand so leicht etwas vor. Wenn im „Ausbruch nach innen“ das Tempo scheinbar auf Null gefahren wird, nur um sich dann mit garstige vorgetragenen, flehenden Worten und einem extrem stabilen Beatdown freizuschaufeln, wird die Gier nach Livekonzerten wieder stärker. Und natürlich wieder alle virtuellen Lorbeeren der Welt für den Drummer Patrick Grün, was für ein präzises Tier!
CALIBAN spielen sich eine neue Facette frei
Mit „nICHts“ gibt es einen neuen Song auf „Zeitgeister“ von CALIBAN. Sänger Andy, der sich bereits auf der EP von OCEANS (dazu mehr in der aktuellen Podcastfolge mit Thomas und Timo von OCEANS!) zum gleichen Thema verewigt hat, besingt Ängste und den Umgang damit, wenn das außer einem Nichts nichts mehr zu sein scheint. Bisher waren CALLEJON für mich die einzige Band, die in dieser Sprache punkten konnten und auch HEAVEN SHALL BURN haben dazu einige tolle Beiträge gebracht. Aber CALIBAN haben die Pandemie genutzt, um sich ganz nebenbei eine neue Facette freizuspielen. Bleibt spannend, wie sie diese auf dem nächsten Album mit ganz neuen Songs umsetzen werden.
Dauer: 32:10
Label: Century Media
VÖ: 14.05.2021
Tracklist „Zeitgeister“ EP von CALIBAN
Zeitgeist (Intro)
Trauma (Arena Of Concealment)
Herz (I Will Never Let You Down)
Ausbruch nach Innen (Tyranny Of Small Misery)
Feuer, zieh‘ mit mir (Between The Worlds)
Nichts ist für immer (All I Gave)
Intoleranz (Intolerance)
Mein Inferno (My Little Secret)
nICHts
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