Press To Meco - Transmute - Artwork

Press To Meco – Transmute – Review

Mit „Transmute“ widmet sich die englische Rockband PRESS TO MECO dem grundsätzlichen Wandel. Der Großteil aller Menschen, ist sich einig, dass dieser bald vollzogen wird und es geht eigentlich nur darum, ob wir ihn noch mitbestimmen oder fremd bestimmen lassen. Sänger und Schlagzeuger Lewis Williams hält den Takt und die Melodien wieder fest in seinem Griff und hat damit einen enormen Gestaltungsanteil an der Musik des Trios.

Album Nummer Drei schwankt zwischen Post-Hardcore, Math-Rock („Gold“) und sogar einem Hauch soften Industrial. Mit diesen Möglichkeiten komponieren PRESS TO MECO mal sehr klar rhythmisch und in anderen Momenten schon fast verzweifelt-verzwackt. AGENT FRESCO streift MUSE, mit der Wucht und dem melodischen Kalkül von MANCHESTER ORCHESTRA und dem stürmischen Antrieb von THE FALL OF TROY.

Beide Tricks, gekonnt kombiniert

Ganz groß und ganz klein – PRESS TO MECO können beide Tricks und gestalten den Wechsel fließend und vor allem folgerichtig. Zum Einstieg gibt es eine Arte EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN light. Mechanisches Klopfen und Dampfen formt sich zu einem Takt, der dann aber etwas verwirrend in „Another Day“ übergeht. PRESS TO MECO stehen sofort mitten im Song und lassen solides Stampfen gegen verschlungene Melodien rangeln. Trotz herkömmlicher Songlängen von knappen dreieinhalb Minuten, gelingt es PRESS TO MECO häufig, sehr große Hymnen aufzufahren und ungewöhnliche Verläufe anzubieten.

Da das Wort episch den Eindruck von Überladensein erweckt, erscheint er nicht ganz passend und an vielen Stellen zeigen sich die Drei sogar sehr reduziert („Lead“). Das Songwriting auf „Transmute“ ist aber mit Sicherheit fernab von 08/15 und auch nicht einpolig. Abgesehen von der bereits erwähnten Mannstärke, fügt die Band noch einiges hinzu und sublimiert das Album durch Trompeten, Orgel, Percussions, interessante Soundeffekte und grandiose Stimmvielfalt („Hesitation“).

Wer hat Bock, das Ruder herumzureißen?

Die Dichte, die PRESS TO MECO, ausschließlich zu dritt erzeugen, ist bemerkenswert. „Smouldering Sticks“ ist eine angenehm wabernde Fläche, die auch viel davon zehrt, dass sich die Musiker letztendlich wieder zu einem vielschichtigen Chor zusammenfinden. Abgesehen von der Dynamik, ist es auch dieser gefühlte graue Schleier, der über „Transmute“ liegt und es interessant macht. Das mit vereinzelten Molltönen unterlegte „Baby Steps“ thematisiert den Fakt, dass es immer besser ist, etwas zu tun, statt nichts zu tun.

Kleine Schritte sind am Ende auch Schritte, selbst wenn die zurückgelegte Strecke manchmal frustrierend ist. Die ausbrechende Gitarre am Ende des Songs symbolisierte den weit entfernten Hoffnungsstreifen am Horizont, der sich dann mit einer Menge dunklen Wolken zu einer Art wütendem, reinigenden Gewitter zusammenschließt. Die unheilvollen Trompeten im Finale von „Sabotage“ spielen auch mit diesem Kontrast und weisen der Untergangstendenz einen positiven Sound zu.

Lasst uns den Shit sabotieren und das Ruder einfach komplett herumreißen. Mit „Transmute“ spielen PRESS TO MECO fast alle Möglichkeiten musikalisch durch. Hoffen wir auf das Beste.

Dauer: 42:49
Label: Marshall Records
VÖ: 20.08.2021

Tracklist „Transmute“ von PRESS TO MECO
Transmute
Another Day
Smouldering Sticks
A Test of Our Resolve
Baby Steps
Sabotage
Overdue
Lead
Rusty Nails
Gold
Interlude
Way to Know
Hesitation

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