Weird Nightmare – s/t – Review
Es ist schon witzig, denn man muss „s/t“ von WEIRD NIGHTMARE nur einmal quer hören und merkt sofort, dass das etwas mit METZ zu tun hat. Kein Wunder, begibt sich doch deren Sänger und Gitarrist Sänger Alex Edkins damit auf einen Nebenschauplatz mit Marschrichtung Power-Grunge, Tendenz Loud-Indie-Rock.
Dass einige der Songs schon 2013 entstanden sind, fällt nicht auf, denn das Album orientiert sich eh nicht am musikalischen Zeitgeist. Vermeintliche simple Songstrukturen entfalten immer wieder überraschend klebrige Hooks, ein charmanter Bastard der irgendwo zwischen BEACH BOYS und harschen SMASHING PUMPKINS pendelt.
Sanfte Backpfeifen
Mit „Lusitania“ serviert uns WEIRD NIGHTMARE den ruppigsten Ohrwurm, den man sich vorstellen kann. Man weiß nicht genau, ob die Musik ohrfeigen oder umarmen will, wahrscheinlich beides. Sanfte Backpfeifen, so könnte man jedes Lied auf „s/t“ grob beschreiben. Alles wirkt sehr standhaft und vehement, aber trotzdem nach Harmonie und harmlosem Tanz strebend. Das ist angenehm irritierend, womit wir wieder bei einer der Stärken von METZ wären.
Vom Traum zum Albtraum und zurück
„s/t“ wirkt auch ein ganz klein wenig übersteuert und maximal dicht abgeriegelt. Selbst akustisch angeschlagenen Saiten („Zebra Dance“) verlangen offensichtlich nach Krawall. Das hält die Aufmerksamkeitsspanne hoch und in schon fast luftigen Momenten wie „Dream“ weicht der Druck einer lauten, aber konsequenten Entspannung. Über alle Maßen aufgedrehter Gain soll entspannte Akzente setzen, stört aber so brachial die Dynamik, dass es schon fast wieder als geniale Idee durchgeht. Dem Fakt, dass Träume sich schnell zu Albträumen wandeln können, ist damit Genüge getan.
Ungewöhnlicher Sound
Generell ist der Sound also gewöhnungsbedürftig, hält teilweise seltsame Gewichtungen parat, mischt Details in den Vordergrund, die eigentlich Stammplätze im Hintergrund haben oder gleich ganz aus der Aufnahme fliegen (sollten). Auf „s/t“ von WEIRD NIGHTMARE kann man förmlich greifen, dass Edkins bewusst seine Komfortzone verlassen wollte. Das ist im total gut gelungen und irgendwie auch so überhaupt nicht („Wrecked“, „Oh No“). Das kanadische Alt-Pop-Genie CHAD VANGAALEN und Alicia Bognanno von BULLY stehen ihm zur Seite, in Gesellschaft wirkt er nochmals gelöster.
Unterm Strich ist „s/t“ von WEIRD NIGHTMARE ein flauschiger Hammer, mit dem man aber immer noch gut Scheiben einschlagen kann.
Dauer: 34:44
Label: SubPop
VÖ: 20.05.2022
Tracklist „s/t“ von WEIRD NIGHTMARE
Searching for You
Nibs
Lusitania
Wrecked
Sunday Driver
Darkroom
Dream
Zebra Dance
Oh No
Holding Out
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