The Bots – 2 Seater – Review
Die Idee hinter “2 Seater”, dem neuen Album von der amerikanischen Rockband THE BOTS, ist spannend. Jedes der Lieder wurde von Lei im Alter von 19 bis 22 geschrieben, jetzt mit 28 hat er sich ihnen wieder zugewandt, sie ausgearbeitet und sich also musikalisch extrem mit Gedanken und Ideen aus der Vergangenheit auseinandergesetzt. Von der ursprünglichen Punkkante ist die Band abgerückt, bekennt sich offen zum Indie-Pop, außerdem kann man einen Retro-Rock nicht leugnen und generell sind THE BOTS in alle Richtungen offen. Gitarre und Leis Gesang stehen im Vordergrund, die Drums untermalen alles extrem gelenkig und mit voller Energie. Fans von PABST sollten mal anschnappen!
Bisschen früher, gemischt mit heute
Keine Ahnung, ob das eine selbsterfüllende Prophezeiung ist, aber “2 Seater” klingt tatsächlich stark nach Vergangenheit und damals festgehaltener Tatendrang und eine gewisse Naivität mischen sich mit der bitteren Realität und einigen Erkenntnissen. In “DYKMN” laufen dann beide Zeitschienen ineinander, 2 BOTS koppeln alte Gesangsspuren mit neuen. Es macht total Spaß auf die vielen kleinen Soundgimmicks zu achten. Seine Inspirationen holt sich Lei unter anderem von langen YouTube-Sessions, genau dieses Zapping und das Snacken von Inhalten merkt man dem Album an. Alles wirkt stimmig, manches Mal halten Bass und Drums per Loop unsere Aufmerksamkeit, so subtil, dass man es kaum merkt. THE BOTS verlassen oft das übliche Kompositionsschema, es gibt Solowürdige Schlagzeugausbrüche an Stellen, an denen sie eigentlich nicht hingehören und vermeintlich unfertige Enden.
Idee über Konventionen
Auch in der Emotionspalette bedienen sich THE BOTS ungehemmt. “Easy Said” wird stabil nach vorne getrieben, dann aber immer wieder von die Unsicherheit demonstrierenden Stopps gebrochen. Der Song stellt sich die Frage nach dem Anspruch von Glücklichsein und kommt dann schon fast traumartig zu Fall, bis es nach einer kurzen Pause wieder weiter aufwärts geht. Das sind Momente, in denen 2 BOTS mit der Erwartungshaltung brechen und die Konventionen ihrer Idee unterordnen. “See It” tanzt sich dann mit dem Kopf durch die Wand, der Gesang wird bewusst in die zweite Reihe verwiesen, jetzt geht es um die Dominanz von Rhythmus und Frustabbau durch Bewegung. Die einzige Konstante von “2 Seater” ist also die Freiheit im Songwriting und der Gesang. Ein schönes Album, in das man sich tief einarbeiten kann.
Dauer: 38:00
Label: Big Indie Records
VÖ: 08.09.2021
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