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Beatsteaks – In The Presence Of… (EP) – Review

Als die BEATSTEAKS aus Berlin vor Kurzem die EP „In The Presence Of…“ ankündigten, war die Freude groß. Drei Jahre seit der letzten Veröffentlichung, selbst wenn „Yours“ ein großzügiges Doppelabum war, da nimmt man alles dankend an. Die Tracklist wurde wirklich so lange wie möglich geheim gehalten. Umso schöner, dass unsere Vorhersage, dass auf der EP nur Bands mit Sängerinnen gecovert werden, richtig war. IDEAL, HILDEGARD KNEF, L7, PORTISHEAD, VELVET UNDERGROUND und LESLEY GORE sind die Auserwählten und bunter hätte die Reihe wohl nicht sein können. Das schöne Cover hat der Berliner Jonas Burgert gemalt, das Gemälde trägt den Titel BEISEIN.

Beatselfie 2020, Credit BEATSTEAKS

Genug reasons to love this band

Aufgenommen wurde tatsächlich wieder live im Hansa Studio in Berlin mit Moses Schneider, dessen Einstellung zu Coversongs sich also in den letzten Jahren massiv gedreht haben muss. Vergleicht dazu einfach die DVD „B-Seite“ und die Szene, in der die BEATSTEAKS seine Reaktion schildern, als sie vor rund 19 Jahren zum ersten Mal mit der Idee für Coversongs bei ihm antanzten. „In The Presence Of…“ deckt jede mögliche Facette ab. Mit „Monotonie“ von IDEAL findet sich ein äußerst hungriger Ohrwurm auf der EP, der euch nie wieder loslassen wird. Das Video dazu präsentiert den typischen Bandhumor. Ein Humor, der jede Altersklasse erreicht und wie es aussehen würde, wenn die Band mit HAITYI einen Campari trinkt, wäre schon interessant. Richtig ulkig wird es mit Peter Hilde Baumann, wer sonst hätte den charmant-zynischen Song von HILDEGARD KNEF übernehmen können? Und wer kann „Fülm“ so schön aussprechen wie er?

An der Seite der Mädels

„After Hours“, ursprünglich von THE VELVET UNDERGROUND, haben die BEATSTEAKS eigentlich grundsätzlich so belassen, aber irgendwie etwas aufgeweckter dargeboten und den schön geschrammelten Gitarren etwas tanzbares, ja schon fast locker steppendes gegeben. Lediglich das Drama von „You Don’t Own Me“ haben die Berliner nicht ganz erreicht, ihrer Version fehlt es etwas an der bitteren Süße, die LESLEY GORE in ihren Song verwebt hat. Mit „In The Presence Of…“ von BEATSTEAKS zeigt die Band mal wieder, wie clever sie ist. Statt große, politische Reden zu schwingen, die man schon mehrfach – oft einfach nur aus Prinzip – irgendwo gehört hat, leisten sie ihren ganz eigenen Beitrag zum Thema Feminismus. Und wenn Arnim im abschließenden „Glory Box“, ursprünglich von PORTISHEAD, herrlich lasziv schlängelt und ernsthaft „I just wanna be a woman“ singt, dann ist das wohl die schönste Art zu zeigen, dass er unterstützend an der Seite der Mädel steht.

Dauer: 16:15
Label: BMG
VÖ: 11.12.2020

Tracklist „In The Presence Of…“ von BEATSTEAKS
After Hours
You Don’t Own Me
Shitlist
Monotonie
Von nun an ging’s bergab
Glory Box

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