Pain Of Salvation Panther Artwork

Pain Of Salvation – Panther – Review

Mit ihrem elften Album „Panther“ ist der schwedischen Progressive-Metalband PAIN OF SALVATION mal wieder ein bemerkenswerter Wurf gelungen. Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Daniel Gildenlöw und seine Kollegen sind 2020 kaum mit ihrem alten Sound vergleichbar. Unheimlich präzise vermengt die Band künstlich-kühle Sounds mit verwinkelten Rhythmen und organisch-warmem Sound. Das sorgt für eine ambivalente Mischung aus Distanz und Nähe.

PAIN OF SALVATION, 2020

Präzise Maßarbeit

Ähnlich wie ein richtig guter DJ stapeln PAIN OF SALVATION die Takte, lassen sie ineinader laufen, sich gegenseitig ab- und auflösen. „Panther“ ist ein variantenreiches Album, Gildenlöw befasst sich mit der Zukunft, der Schuld der Menschheit und Zweifeln. Dabei ist er nicht zwangsläufig auf ausführliche Lyrics angewiesen, häufig trägt nur ein Vers die Geschichte. Auch die Atmosphäre auf „Panther“ ist breit gefächert. „UNFUTURE“ schnappt sich eine Art Western-Groove, der sich mit schleppendem Beat und störenden Elektrosounds einigen muss. Im sieben Minuten langen „WAIT“ spielt das Klavier einen Loop, der dann von Akustikgitarren flankert und unterstützt wird. Im Sinne des Wartens arbeiten PAIN OF SALVATION repetitiv, während Gildenlöw mit vollkommen abseits davon stattfindenen schnörkeligen Gesangslinien dagegen hält.

Zeitgemäß und Altbewährtes

Das folgende „KEEN TO A FAULT“ ist äußerst zeitgemäß und stark am Vorgehen von Bands wie HAKEN oder LEPROUS orientiert. Die Instrumente halten lange die Basis, der Gesang ordnet sich unter und erupiert erst im Refrain. Im Titelsong „PANTHER“ kreuzen PAIN OF SALVATION pumpenden Bass und kalte Synthies mit einer starken Überlegung und emotionalem Gesang. How does it feel to be you?

Das wehmütige Interlude „FUR“ macht einen Zeitsprung nach hinten und erzählt ganz ohne Worte eine dramatische Geschichte. „SPECIES“ hinterfragt die eigene Zugehörigkeit und den dringenden Wunsch, besonders nach dem Konsum von Nachrichten, sich von der Menschheit loszusagen. Es dauert etwas, bis der Song ausbricht und herrlich progressiv mit tollen Drums aufblüht.

Auf starken Füßen

Für „ICON“ gönnt sich die Band satte 13 Minuten und hier sitzt wirklich jede Note. Prog in Reinform mit majästetischen Riffs, glasklaren Gitarrenparts und der Verschmelzung beider Kontraste. Es wird brüllend laut und flüsternd klein, bevor im Finale alles zusammenbricht und gleichzeitig daraus etwas Neues zu enstehen scheint. PAIN OF SALVATION ist mit „Panther“ ein weiteres Album gelungen, mit dem man sich gerne auseinandersetzt. Die Band bietet viel Neues an und die tiefgründigen, sehr persönlichen Texte von Gildenlöw werden durch die Musik nicht nur halbherzig ergänzt, sondern bereichert.

Dauer: 53:32
Label: Insideout Music
VÖ: 28.08.2020

Tracklist „Panther“ von PAIN OF SALVATION
ACCELERATOR
UNFUTURE
RESTLESS BOY
WAIT
KEEN TO A FAULT
FUR
PANTHER
SPECIES
ICON

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