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Pale live im Gloria Köln, 02.03.2023 – Konzertbericht

Das Gloria Theater in Köln ist seit Monaten ausverkauft und die Vorfreude bei allen Beteiligten unfassbar groß. Dabei ist der Grund, warum sich Menschen aus ganz Deutschland hier und heute in der Domstadt treffen, ein trauriger: PALE spielen ihr allerletztes Konzert. Für ihren verstorbenen Gitarristen Christian, aber auch ein bisschen für sich selbst. Dass die größte Solo-Show der Band gleichzeitig das Ende einer der besten deutschen Indierock-Bands bedeutet, zeigt, welchen Stellenwert PALE auch mehr als 10 Jahre nach ihrer eigentlichen Auflösung immer noch haben.

„PALE waren nie eine Band, die übermäßig vielen etwas bedeutet hat. Aber denen, die PALE etwas bedeutet haben, haben sie richtig viel bedeutet.“ So steht es in der Bandbiografie, die im vergangenen November zur Veröffentlichung des letzten Albums der sympathischen Aachener verschickt wurde. Und ganz ehrlich, die Liebe, die sich im Laufe des Abends im Gloria ausbreitet, unterstreicht das mit Nachdruck. Hier ist wirklich niemand, dem diese Band nicht extrem viel bedeutet.

Neues aus Uhlenbusch

Um Punkt 20 Uhr betreten zwei bekannte Gesichter die Bühne und mimen das Vorprogramm. THEES UHLMANN und MARKUS WIEBUSCH lassen es sich nicht nehmen, ihre Labelmates mit einem halbstündigen Greatest Hits-Set zu unterstützen. „48 Stunden“, „Landungsbrücken raus“ und „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ werden vom Publikum begeistert abgefeiert, während die beiden Grand Hotel Van Cleef-Urgesteine sichtlich Spaß an ihrer Rolle als Support haben.

Übernehmen gerne den Support – Uhlmann und Wiebusch

Nach erfreulich kurzer Umbaupause beginnen PALE ihr mehr als denkwürdiges Abschieds-Konzert. Bereits während sich das Intro „Wherever You Will Go“ immer weiter steigert, sieht man in den Gesichtern der einzelnen Musiker, wie sehr sie diesen Abend genießen. Es folgt „Man Of 20 Lives“ für Stephan Kochs, den ehemaligen Schlagzeuger der Band, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr hinter dem Drum-Set sitzen kann.

Ein Set für die Ewigkeit

In den folgenden zwei Stunden spielen PALE ein Greatest Hits-Set, dass eigentlich keine Wünsche offen lässt. Alten Weggefährten wie KILIANS-Sänger Simon den Hartog oder die bezaubernde Simone Sohn begleiten Holger Kochs im Laufe des Konzerts am Mikro. Dazu gesellen sich weitere illustre Gäste, wie SPANDAU BALLET-Saxophonist Steve Norman, der am Ende des regulären Sets zuerst bei „Someday You Will Know“ und danach bei „Gold“, dem wahrscheinlich größten Hit von SPANDAU BALLET, mitspielt.

Die Emotionen dieses Abends in Worte zu fassen, dürfte allerdings ziemlich unmöglich sein. Spätestens bei „Bigger Than Life, der wunderbaren Hommage an Christian Dang-anh, fließen im Publikum die ersten Tränen. Und trotzdem sieht man, egal wo man hinguckt, glückliche Gesichter und Menschen, die sich in den Armen liegen und sich freuen hier und heute noch einmal zusammenzukommen.

Macht es gut, Jungs

Am Ende spielen PALE noch einen alten Song aus „Another Smart Move“-Zeiten. „Six Shining Minutes At The Airport“ hat mittlerweile 25 Jahre auf dem Buckel und nichts an der Magie verloren, die mich immer so sehr fasziniert hat. Es folgen „Teenage Heaven“ und „Goodbye Trouble“ und ein ohrenbetäubender und lange anhaltender Schlussapplaus, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Macht es gut, Jungs. Und danke für all die tollen Lieder, für die wahnsinnig guten Konzerte und all die lieben Gespräche, über Gott und die Welt. Ich bin ganz ehrlich traurig, dass das Kapitel PALE nun ein weiteres Mal beendet wurde, aber gleichermaßen extrem glücklich, dass Ihr es gestern in diesem wunderbaren Rahmen tun konnten.

Artikel von Lasse Paulus

Fotos im Artikel und Header: Erik und Biggi

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Ein Kommentar

  • Hey danke für den gelungenen Veesuch, den gestrigen Abend in Worte zu fassen. (ich war gestern mit Parya und Judith da).
    Wie sich das erst für PALE selbst anfühlen muss?
    Besten Gruß
    Marten

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