The Dirty Nil – Fuck Art – Review
Für ihr neues Album „Fuck Art“ haben die drei kanadischen Teufelskerle von THE DIRTY NIL die Daumenschrauben etwas angezogen und ihren bodenständigen Augenzwinker-Punkrock mit einer harten Kante Thrash versehen. Keine Angst, es bleibt genauso eingängig wie immer, nur eben manchmal etwas heftiger aufgestampft. Dass die elf Songs allesamt während er Pandemie entstanden sind, scheint keinen Einfluss auf die gute Laune gehabt zu haben, denn THE DIRTY NIL klingen keineswegs deprimiert oder ausgebremst, sondern so energetisch wie eh und je.
Große Gesten des Rocks in Pop getränkt
Es ist schon beeindruckend, wie THE DIRTY NIL die großen Gesten des Rocks mit der den dreckigen Spitzen des Punks und den poppig-eingängigen Hymen vereinen können. Das lässt „Fuck Art“ gleichermaßen zahm wie wild klingen. Alleine die Textzeile „I could be your doom-boy. We could hold hands. And listen to Slayer in the back of my Dodge Caravan“ aus dem mit Trash angetäuschten Opener „Doom Boy“ fasst den Reiz und die Ambivalenz von THE DIRTY NIL gut zusammen. Als eine der wenigen Bands gelingt es THE DIRTY NIL immer wieder ihre Energie, die sich live mühelos überträgt, auch auf die Platten zu packen.
„Done With Drugs“ sorgt richtig für Stimmung in den eigenen vier Wänden und „I’m done with drugs, I hope they’re done with me“ ist in erster Linie witzig, aber bei genauer Betrachtung auch tiefgründig und gar nicht mal so albern. Offensichtlich spaßig ist „To The Guy Who Stole My Bike“, ein zynischer und sarkastischer Inhalt, der auch locker auf dem Instagramaccount Notes of Berlin stattfinden könnte. Mit „Hang Yer Moon“ und „Hello Jealousy“ mischen die drei Musiker den streckenweise drögen Alternativerock der Neunzigerjahre auf. Minimalismus in Perfektion, wer hat, der kann.
Gute Laune und Talent
„Ride Or Die“ atmet ordentlich Achtzigerjahreflair, THE DIRTY NIL in engen bunten Leggings ist kein abwegiges Bild. Die groberen Tendenzen wirken auch nicht aufgesetzt, sondern als konsequente Sounderweiterung nach dem letzten Album „Master Volume“. Abgesehen von den Kompositionen, kann das Album auch wieder mit einem echt bombastischen Sound überzeugen. Sänger und Luke Bentham, Bassist Ross Miller und Drummer Kyle Fisher haben wieder in Toronto in den Union Studios mit John Goodmanson (u.a. DEATH CAB FOR CUTIE, SEPULTURA, WU-TANG CLAN…) aufgenommen. THE DIRTY NIL sind eine Gute-Laune-Band, aber eben nicht nur das. Sie sind in erster Linie authentisch und verdammt talentiert.
Dauer: 35:11
Label: Dine Alone Music Inc. (Membran)
VÖ: 01.01.2021 (digital), 29.01.2012 (physisch)
Tracklist „Fuck Art“ von THE DIRTY NIL
Doom Boy
Blunt Force Concussion
Elvis ’77
Done With Drugs
Ride Or Die
Hang Yer Moon
Damage Control
Hello Jealousy
Possession
To The Guy Who Stole My Bike
One More And The Bill
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