Lest die Review zu "Living Proof" von DRAIN bei krachfink.de

Drain – Living Proof – Review

DRAIN lassen mein Hardcoreherz mit ihrer neuen Platte „Living Proof“ schneller und höher schlagen. Es fällt leicht, einfach alles an diesem Album zu lieben. Die rohe Energie, der kompakte Druck und die Songs, die einen allesamt mit Volldampf gegen die Wand schmettern und gleichzeitig so emotional entlastend sind. Mit der Macht von spitz angesägten Riffs, two step, Beatdown und einem energiegeladenen Schlagzeug zünden uns DRAIN vom Fleck weg an, helfen den Frust aus den Urtiefen der geschundenen Seele zu schürfen und ablaufen zu lassen. Knappe 25 Minuten Druck ablassen, was erwartet man mehr von einem guten Hardcorealbum?

Zum Frustablassen

Mit „Living Proof“ verteilen DRAIN ohne Unterlass imaginäre Schellen und blaue Augen. An die da oben und die dumme Sau in uns drin. Die, die immer wegschaut, wenn es hart auf hart kommt („Weight Of The World“), die das Maul nicht aufkriegt und sich selbst im richtigen Moment nicht wichtig genug nimmt („Imposter“). DRAIN haben an ihren zehn Songs kein Gramm Fett zu viel gelassen. Es kommt wirklich keine Sekunde lang der Gedanke auf, dass man sich hier irgendwie langweilen könnte oder gerade redundanten Szenen lauschen muss. Sammy Ciaramitaro überschlägt sich beinahe mit seinem Gekeife, sollte er nicht tatsächlich maximal angepisst sein, dann bringt er die Illusion zumindest täuschend echt rüber.

Kings of the underground

Auch krass, dass DRAIN einfach nur mit einer Gitarre nach vorne preschen und trotzdem so einen unfassbaren Druck erzeugen können. Cody Chavez hat die Saiten im Griff und musiziert so knallhart effizient, dass man beinahe alle anderen Bands die zweite Klampfe streichen will, weil das des Rätsels Lösung dafür sein könnte, dass Hardcore 2023 so oft so wenig auf den Punkt kommt. Man wünscht sich beinahe, dass DRAIN weiterhin lediglich die Könige des Undergrounds bleiben, die sie zweifelsohne seit ihrem Debütalbum „Watch You Burn“ sind. Zwecklos jetzt auf die einzelnen Kniffe einzugehen, lasst euch fangen, von der beinhart und optimal kalkulierten Rhythmusarbeit, die das Quartett aus Amerika auf „Living Proof“ abliefert.

Viel besser wird es 2023 wahrscheinlich auch nicht mehr im Hardcore. Und umso schöner, dass auch DRAIN abseits von Schaum vor Mund mit harmonischen Nummern wie „Good Good Things“ überzeugen können. Wenn das die Zukunft von Hardcore ist, bin ich gerne dabei.

Dauer: 25:15
Label: Epitaph Records
VÖ: 05.05.2023

Tracklist „Living Proof“ von DRAIN
Run Your Luck
FTS (KYS)
Devils Itch
Evil Finds Light
Imposter
Intermission
Weight Of The World
Watch You Burn
Good Good Things
Living Proof

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