Krisiun – Mortem Solis – Review
Die brasilianischen Death-Metal-Band KRISIUN hat die Sparte „In your face und wenn du fragst warum, gleich nochmal“ quasi erfunden, auch das neue Album „Mortem Solis“ macht da keine Ausnahme. Das kommt gewiss nicht ohne Klischees aus, siehe Pressebilder, macht aber für den Moment Spaß. Kühl und schon fast einen Tick zu mechanisch, zerren die Drums die musikalischen Panzer auf das Schlachtfeld. KRISIUN sind nicht um Harmonien im eigentlichen Sinne bemüht, alles drängt und drückt nach unten und dahin, wo es schmerzt.
Aufmerksamkeit auf die Gitarren
Kurioserweise gewöhnt man sich wie immer sehr schnell an das Tempo, das KRISIUN auf „Mortem Solis“ vorgeben. Auch die Überraschungen halten sich in Grenzen, richtig umwerfend kreativ wird es nicht. Stattdessen kommt man wirklich nicht raus, aus dem musikalisch eng geschnürten Korsett, man muss den Shit einfach bis zum Ende durchballern. Im Vergleich zu anderen Genregrößen, konzentriert sich Gitarrist und Sänger Alex Camargo auf den garstigen Ausdruck, hysterische Spitzen setzt er nie.
Das wiederum sorgt für eine gewisse Formelhaftigkeit und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gitarren, denn die Drums ballern ja sowieso unerbittlich. Es wird also wild am Griffbrett geschraubt und die Hörerinnen und Hörer an imaginäre Wände gedrückt. Im Aufbau täuschen „Temple of the Abattoir“ und „Worm God“ kompositorische Ausreißer an, stechen genau deshalb hervor und finden aber dann schnell wieder in die bekannte Spur. Dabei haben KRISIUN durchaus Tendenzen, ihre Kunst so groß strecken zu können wie BEHEMOTH.
Live garantiert zielführend
Auch auf dem neuen Album „Mortem Solis“ sind KRISIUN sind sie aber eher roh und mit Betonung auf Unerbittlichkeit unterwegs. Es gibt natürlich Momente, in denen sie eher schleppend arbeiten, das sind eigentlich die besseren, weil sie dann der Angst mehr Raum für Entfaltung lassen und man die Zwischentöne besser wahrnehmen kann.
Da ich KRISIUN schon live gesehen habe und weiß welcher Standard dann herrscht, liegt es auf der Hand, dass sie mit „Mortem Solis“ ein euphorisch headbangendes Publikum provozieren werden, sobald sie mit diesen Songs irgendwo aufschlagen. Für die Anlage daheim, ist das allerdings schon fast zu grob und zu eintönig.
Dauer: 40:19
Label: Century Media
VÖ: 22.07.2022
Tracklist „Mortem Solis“ von KRISIUN
Sworn Enemies
Serpent Messiah
Swords Into Flesh
Necronomical
Tomb Of The Nameless
Dawn Sun Carnage (Intro)
Temple Of The Abattoir
War Blood Hammer
As Angels Burn
Worm God
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