Sweeping Death Tristesse Artwork

Sweeping Death – Tristesse (EP) – Review

Die Progressive-Metalband SWEEPING DEATH aus Bayern legt mit “Tristesse” eine EP vor, die sich auf die Zahl 3 und Arthur Schoppenhauers “Die Welt als Wille und Idee” bezieht. Musikalisch durchlaufen wir einmal die Transformation aus dem kühlen Dunkel zu erscheinen und dann ins helle Glück aufzusteigen. Sänger Elias Witzigmann, die Gitarristen Simon Bertl und Markus Heilmeier, der Bassist Andreas Bertl und Drummer / Pianist Tobias Kasper bieten lange, verwinkelte Kompositionen, die allesamt orchestral aufgebaut sind und jeweils in Gänze überzeugen.

Irgendwo zwischen IRON MAIDEN und SYMPHONY X jagen die Saitenverantwortlichen über die Griffbretter, während Elias seine komplette Stimmgewalt in allen möglichen Facetten einsetzt. Ein weiterer Beweis dafür, dass Metal mitnichten vernichtend, grob und kalt sein muss, sondern sehr kunstvoll, filigran und erzählerisch sein kann. Das Artwork zeigt die drei Stufen der Wandelung und wurde von Eliran Kantor (TESTAMENT, BLOODBATH, SATAN, HELLOWEEN …) gestaltet.

SWEEPING DEATH 2021, Foto von Michael Poganiatz

Eine abgeschlossene, musikalische Reise

Bei “Tristesse” von SWEEPING DEATH wechselt der Scheinwerfer. Alle Musiker bringen sich gleichberechtigt ein, was bei diesen Songlängen auch gar nicht anders möglich ist. Gemeinsam drehen sie die Kompositionen, lassen sie alle verfügbaren Emotionen des Genres streifen. Je vermeintlich höher der Protagonist steigt, umso stärker wird der Kampf und Gut und Böse, umso weiter klaffen die Stile auseinander. Black-Metal-Passagen weisen den Weg ins Licht und doppelläufige Gitarren schaukeln uns in Richtung Sonne. Wer das jetzt zu anspruchsvoll findet, darf trotzdem zugreifen, denn auch ohne die Geschichte, ist “Tristesse” gelungen.

Gitarren als Erzähler

Die meiste Abwechslung und die stärkste Auseinandersetzung findet im mittleren “Alter The Rift” statt. Ungestüm ziehen die Gitarren nach vorne, kämpfen sich richtiggehend raus. Den besten Job machen die Gitarren aber wohl im abschließenden “Sublime Me”, denn hier werden sie beinahe zum Erzähler, erschaffen über lange Instrumentalstrecken Welten im Kopf und legen die grausige Kulisse vor, auf der sich dann der gutturale Gesang ausbreiten kann. Das ist wirklich ganz großartig und für alle, die die Klampfe hobbymäßig in die Hand nehmen, purer Ansporn. “Tristesse” von SWEEPING DEATH ist eine interessante EP, zu der man greift, wenn man eine abgeschlossene musikalische Reise mit Höhen und Tiefen genießen will.

Dauer: 19:51
Label: Eigenproduktion
VÖ: 09.09.2021

Tracklist “Tristesse” von SWEEPING DEATH
The World As Will
Alter The Rift
Sublime Me

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