Borknagar – Borknagar (25th Anniversary Re-issue 2021) – Review
Man wird schon etwas wehmütig , wenn man jetzt 25 Jahre später das Debüt von BORKNAGAR in der Jubiläumsausgabe vor sich liegen hat. Die Zeit rennt, Black Metal stagniert etwas, was gut und schlecht gleichzeitig ist. Mittlerweile ist Øystein G. Brun das einzige Gründungsmitglied der norwegischen Kult-Black-Metalband. Natürlich kann man rückblickend schlau daher reden und BORKNAGAR schon damals Potential attestieren. Voraussagen konnte natürlich niemand, dass diese Band ein Vierteljahrhundert später noch relevant sein würde.
Damals mit Bandmitgliedern von ULVER, ENSLAVED, GORGOROTH und ARCTURUS bestückt, war sogar eher von einem grob aufgeblasenen Supergroup-Projekt auszugehen. Wer heute ein Gespür dafür möchte, wie ungestüm und unangepasst Black Metal damals klang, bekommt durch dieses Album einen guten, authentischen Einblick.
Ein Vierteljahrhundert später…
Damals beispiellos wurden auf dem selbst betitelten Debüt erstmal sinfonische, trotzdem durchweg bitterböse und düstere Elemente in die Kompositionen aufgenommen. Was DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH später taten, knüpfte daran an. Aber BORKNAGAR pflegten von jeher einen künstlerischen Ansatz . Trotz Remastering, hört man den Bass leider weiterhin nicht massiv genug, dafür aber einige Chöre.
Kunstvoller Gänsehautschauer
Aber das war schon damals wenig relevant. Es geht eher darum, sich von Øysteins Gitarre den Schädel spalten zu lassen, angemessen zu erschrecken, wenn das disharmonische „Vintervredets Sjelesagnoder,“ ohne Vorwarnung über einen hereinbricht und die dann heute doch noch klanglich verbesserten Instrumentals wie „Tanker mot Tind“ in der schaurigen oder drohend trommelnden Version zu genießen.
Auch die vielen, spielerisch erscheinenden Tempowechsel („Svartskogs Gilde“, „Grimskalle Trell“) bleiben bemerkenswert, ebenso wie die grandiose Schlagzeugarbeit von Grim . Möge er in Frieden ruhen. Von jeher ging es um Ästhetik und nicht um blanke Wut. Die Jubiläumsversion von BORKNAGARs Erstlingswerk wird durch Liveaufnahmen, alternative Mixe und Fotos abgerundet. Ein wichtiges Kulturgut und somit ein guter Bonus, für alle, die das Album bis jetzt noch nicht haben.
Dauer: 115:00
Label: Century Media
VÖ: 12.11.2021
Tracklist „s/t“ von BORKNAGAR
Vintervredets Sjelesagn (Remaster 2021)
Tanker mot Tind – Kvelding (Remaster 2021)
Svartskogs Gilde (Remaster 2021)
Ved Steingard (Remaster 2021)
Krigsstev (Remaster 2021)
Dauden (Remaster 2021)
Grimskalle Trell (Remaster 2021)
Nord Naagauk (Remaster 2021)
Fandens Allheim (Remaster 2021)
Tanker mot Tind – Gryning (Remaster 2021)
CD 2
Vintervredets Sjelesagn (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Svartskogs Gilde (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Krigsstev (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Dauden (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Grimskalle Trell (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Fandens Allheim (Live Session at Grieghallen Studios 1995)
Ved Steingard (Alternate Mix)
Nord Naagauk (Alternate Mix)
Vintervredets Sjelesagn (Rehearsal 1994)
Grimskalle Trell (Rehearsal 1994)
Ved Steingard (First ever recording 1994)
Vintervredets Sjelesagn (Alternate Mix)
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