Lest die Review zu "Veins In Fire" von DESERTED FEAR bei krachfink.de

Deserted Fear – Veins In Fire – Review

DESERTED FEAR nehmen mit „Veins Of Fire“ den nächsten Schritt auf ihrer Reise durch die Historie des Death Metal. Startete die Thüringer Band vor mittlerweile 18 Jahren ganz tief im traditionellen Todeskunstkeller von BENEDICTION und DISMEMBER – das Debütalbum wurde vor 14 Jahren von keinem Geringeren als Dan Swanö produziert – sind sie mittlerweile im schwedischen Sektor der frühen Nullerjahre von ARCH ENEMY oder DARK TRANQUILLITY angekommen. All das baut auf einer weiterhin dominant drückenden Basis auf, doch so manche Gitarrenmelodie streckt sich eher nach Metalcore als nach Death Metal.

Lest die Review zu "Veins In Fire" von DESERTED FEAR bei krachfink.de
DESERTED FEAR 2025, Foto von Manuel Glatter

Das gibt der Platte jedoch die nötige Luft, lässt sie griffiger und nachhaltiger, aber leider auch beliebiger klingen. Und während DESERTED FEAR nahezu vorbildlich in jeden Song starten, sodass sich sofort der Nacken regt, sind einige Enden arg formelhaft geraten. Damit wären auch alle vermeintlichen Kritikpunkte schon benannt, denn mit „Veins Of Fire“ öffnen sich DESERTED FEAR langfristig notwendige Türen, um relevant zu bleiben.

Singende Gitarren weisen gen Abgrund

„Veins Of Fire“ von DESERTED FEAR hat eine bemerkenswerte Stärke: das sind die sogenannten singenden Gitarren (z. B. in „Rise And Fight“, „Echoes in the Silence“), die nicht jede Band zu gestalten weiß. Damit werden sie neue Sympathisanten anlocken können, denn im Verbund mit den durchweg stark gegrowlten Lyrics von Manuel Glatter entsteht ein nahezu perfektes Mischverhältnis. Die Nachhaltigkeit von Songs wie „Blind“ oder „Storm Of Resistance“ ist noch nicht absehbar. Einerseits sind der stark rhythmische Antrieb und die hymnischen Refrains vertraut, andererseits ist genau das die Krux – denn eine originäre Handschrift von DESERTED FEAR vermisst man auf den ersten Blick. Letztendlich greift die Band jedoch das lose Konzept – das Schwanken zwischen Hoffnung und Abgrund – musikalisch mit dieser neuen Ausrichtung sehr gut auf.

„Veins Of Fire“ ist die beanspruchte Zeit wert

Aber DESERTED FEAR sind mitnichten auf Nummer sicher gegangen; „Veins Of Fire“ wird einige irritieren – mit seinem schon fast gefälligen Ansatz. Je öfter die Platte rotiert, desto deutlicher wird jedoch, dass die Band bewusst kein Gramm Fett an den Songs gelassen hat und die Optimierung überlegt und gezielt vorgenommen wurde. Mal abgesehen von den kompositorischen Fähigkeiten leben Alben ja auch von der Atmosphäre – und die ist bei „Veins Of Fire“ auf jeden Fall präsent. Dank der guten Produktion wirken die Harmonien, klingen nicht platt oder eindimensional.

Musik und Text haben einen gemeinsamen Plan

Die Drums von Simon Mengs treiben die Tracks gut voran, und seine Art, für Dynamik zu sorgen – abseits von in-your-face-Doublebass – ist eindrucksvoll. Und so ist „Veins Of Fire“ von DESERTED FEAR am Ende eine Platte, der man einige Durchläufe gönnen sollte. Dann wird sich die Idee, die gelungene Symbiose von Musik und Texten, erschließen. Wenn sich eine Band diese Aufmerksamkeit verdient hat, dann sind es wohl DESERTED FEAR, die über die Jahre konstant geliefert und vieles bewusst verweigert haben.

Dauer: 39:02
Label: Testimony Records 
VÖ: 25.04.2025

Tracklist „Veins In Fire“ von DESERTED FEAR
Into the Burning Lands
The Truth
Blind
Storm of Resistance
Embrace the Void
Rise and Fight
At the End of Our Reign
Echoes in the Silence
We Are One
Veins Of Fire

Alben, die Dir gefallen könnten:
OBSCURA – A Sonication
CABAL – Everything Rots
Interview mit Matt von PORTRAYAL OF GUILT zum Album „Christfucker“
NOCTE OBDUCTA – Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein
Podcast Folge 56 mit Fabi von DESERTED FEAR über „Doomsday“
NECKBREAKKER – Within The Viscera
VENOM PRISON – Erebos
Interview mit FIT FOR AN AUTOPSY über “Oh What The Future Holds”
THE LURKING FEAR – Death, Madness, Horror, Decay
BEHEMOTH – In Absentia Dei (Live)
CARCASS – Torn Arteries
IMPERIAL TRIUMPHANT – An Evening With Imperial Triumphant (live)
ABORTED – ManiaCult
ALLUVIAL – Sarkoma
BAEST – Necro Sapiens
BENEATH THE MASSACRE – Fearmonger
ENTOMBED A.D. – Bowels Of Earth
RINGS OF SATURN – Gidim
NILE – Vile Nilotic Rites
TARGET – Deep Water Flames
IMPLORE – Alienated Despair
VITRIOL – To The Bathe From The Throat Of Cowardice
NAPALM DEATH – Logic Ravaged By Brute Force
VERDERVER – Weltunter
VADER – Solitude In Madness
MANTAR – Grungetown Hooligans II
NAPALM DEATH – Throes Of Joy in the Jaws of Defatism
KATAKLYSM – Unconquered
BAEST – Venenum
ENFORCED – Kill Grid
SANGUISUGABOGG – Tortured Whole
NECRONAUTICAL – Slain In The Spirit

DESERTED FEAR im Netz

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert