Drei Meter Feldweg Gewinner

Drei Meter Feldweg – Gewinner – Review

Die Punkrockband DREI METER FELDWEG gehört mit ihrem Album „Gewinner“ zu den Bands, denen man musikalisch nicht wirklich etwas vorwerfen kann, die man aber auch nicht nachhaltig tief in sein Herz schließt und jahrzehntelang verfolgt. Klingt ultrahart, aber so ist zumindest sofort klar, dass der spaßige Name DREI METER FELDWEG nicht wirklich für Funpunk oder Asipunk steht. Die Kerls aus Salzhausen verkünden auf jeden Fall gute Meinungen, das einzige Manko ist, dass es musikalisch und auch inhaltlich so gar keine unvorhersehbaren doppelte Böden gibt. Ganz viele Leute werden aber genau das mögen und sich gut bedient fühlen.

DREI METER FELDWEG, 2020

Schnell rein und schnell wieder raus

DREI METER FELDWEG haben ein Händchen für Ohrwurmmelodien und empfehlen sich für die schnelle Zündung auf dem Festival. Wenn die Truppe gut gelaunt die Bühne stürmt und auf eine leicht angeschäkerte, feierwütige Meute trifft, dann geht die Rechnung auf. Und es ist mitnichten so, dass auf „Gewinner“ eine lieblose Platte wäre. Wie es der angestaubte Wortwitz „Schere, Stein, paar Bier“ im Jahr 2020 noch auf eine Platte schaffen kann, ist mir allerdings schleierhaft.

Gott sei Punk, waren DREI METER FELDWEG die Ersten. Und selbst wenn sich nahezu alles auf „Gewinner“ schon vor dem ersten Durchlauf mitsingen lässt, fehlt es eben an den neuen Gedanken, die inspirieren oder den ganzen – schon so oft von anderen durchgekauten – Debatten etwas Neues hinzufügen. Wenn euch das kryptische Getexte unn die flirrenden Post-Punkmelodien auf die Nerven gehen, dann könnte ihr hier etwas Einfacheres finden.

Für jeden was dabei

Digitalisierung, Liebe, die Endlichkeit des Seins, Fremdenhass, Tod, die Leidenschaft für Musik und Zukunftsängste – die Themenvielfalt auf „Gewinner“ ist vielfältig, die Songanordnung etwas gewagt, DREI METER FELDWEG lassen auf das eben erwähnte „Schwere, Stein, paar Bier“ mit „Niemals ohne dich“ einen traurigen Abschiedssong folgen, der sich ganz offensichtlich mit dem Unfalltod einer Person auseinandersetzt. Auf „Gewinner“ gibt es so ein bisschen von allem und besonders in musikalischer Hinsicht, kann man DREI METER FELDWEG absolut nichts vorwerfen, der Punk ist etwas nostalgisch von den Neunzigerjahren inspiriert, aber durchaus effektiv komponiert.

Die Texte liegen allerdings alle so offensichtlich auf der Hand, dass man die Reime beim ersten Hören selbst vervollständigen kann und die Jokes sind wie immer Geschmackssache („Besser als Musik“). Wer sich von Wandtattoos motiviert fühlt und auch gerne mal mit den Düsseldorfer Punks im Regen tanzt, der darf zugreifen und wird Spaß haben

Dauer: 38:58
Label: Dackelton Records
VÖ: 18.09.2020

Tracklist „Gewinner“ von DREI METER FELDWEG
Was uns bewegt
Herzfeind
Die Nacht, der Alkohol und wir
Unten und Oben
Ich glaube nicht
Deine neue App
Tausend Worte
24 Neunzig
Schere, Stein, paar Bier
Niemals ohne dich
Besser als Musik
Sterne und Wolken
Das alte Spiel

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