The Pighounds Hilleboom Artwork

The Pighounds – Hilleboom – Review

Das Dortmunder Duo THE PIGHOUNDS, bestehend aus Sänger und Gitarrist Peter Bering und Drummer Alessandro “Sandro” de Luca – regt mit seinem Album „Hilleboom“ und dem darauf enthaltenen Power-Groove-Blues – sie selbst nennen es Grunge – extrem das Kopfkino an. Sofort denkt man an Orte wie das Titty Twister, die mysteriöse Tabledance-Bar aus dem Film „From Dusk Till Dawn“. Die Gläser sind schon bisschen blind und die anderen Anwesenden alle etwas zwielichtig und betrunken, aber das Bier ist eiskalt und die beiden Typen auf der Bühne machen richtig starke Musik.

Die beiden verschmelzen zu einem einzigen, leidenschaftlich brüllenden und unerbittlichen nach vorne treibenden Hammer aus Musik. Von der Durchschlagskraft und der Kompromisslosigkeit her, sind sie vergleichbar mit MANTAR. Die Frage nach der Notwendigkeit von weiteren Mitglieder*innen stellt sich nicht.

THE PIGHOUNDS, 2021

Nächste Ausfahrt: Bar in der Wüste

THE PIGHOUNDS setzen auf Dichte, trotzdem ist „Hilleboom“ voll von Widerhaken, auch wenn das nicht die üblichen Verdächtigen sind. Ein Großteil der Songs wirkt wie ein einziger Refrain. Ohne Umschweife steigen die beiden ein, erzeugen einen Sog und entziehen dem dann aber wiederum schlagartig die Power, wenn sie der Meinung sind, dass jetzt eben genug ist. Manchmal greifen THE PIGHOUNDS dafür tief in die Trickkiste und mäandern über das Griffbrett. In anderen Momenten halten sie es einfach so simpel wie möglich. Die Tatsache, dass es stetig nach vorne geht, setzt keine grobe Lautstärke voraus. THE PIGHOUNDS können ihren Sound sehr wohl kurzzeitig drosseln und dadurch eine besonders entzündliche Dynamik erzeugen.

Go fuck yourself now

Man muss schon eine gewisse Leidenschaft für Gitarren haben, um THE PIGHOUNDS genießen zu können. Im Hinblick auf die Altersgruppe setzt „Hilleboom“ aber keine Grenzen, alterfahrene Biker können dazu genauso anerkennend nicken und Bier verschütten, wie junge Bewegungsfreudige sich im Pit stoßen und den Nacken dazu trainieren können. THE PIGHOUNDS klingen tatsächlich wie frisch aus Amiland eingeflogen und mitnichten wie aus Dortmund. Das bezieht sich auf die Musik, aber auch auf die Aussprache und die komplette Attitüde der Platte. „Tree Pee“ geht sicherlich als eine gut gelungene, wenn auch grobe, Interpretation der THE WHITE STRIPES durch. „Hilleboom“ ist kein Album, das man ignorieren und nebenbei laufen lassen kann. Es ist auch weniger eines zum Mitsingen, sondern eher eines, das zwangsläufig zu körperlichen Reaktionen animiert.

So richtig weiß man noch nicht, ob das auf Dauer reicht oder ob man beim nächsten Album nicht auch noch mehr Wert auf unüberhörbare Hitmomente, wie bei „Chairclimber“ oder beim grandiosen „Superstar“ legen muss. Aber für den Moment ist „Hilleboom“ von THE PIGHOUNDS deutlich mehr, als man erwarten darf.

Dauer: 36:55
Label: Noisolution
VÖ: 23.04.2021

Tracklist „Hilleboom“ von THE PIGHOUND
Neon
Doing Doe
Love Yourself
Save Your Lies
Rutger Hauer
AGAB
Tree Pee
Chairclimber
Milk & Honey
Superstar
YouMe (Bonus)

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