Vader – Solitude In Madness – Review
VADER veröffentlichen mit „Solitude In Madness“ ihr 16 (!) Studioalbum. Schon fast überflüssig festzuhalten, dass die polnische Death-Metal-Band zu den zuverlässigen und ganz Großen im Genre gehört. Will man jemandem dieses Genre näherbringen, sind Alben der Band rund um Gründungsmitglied Piotr „Peter“ Wiwczarek bestens dazu geeignet.
Dieses Mal konzentriert sich das gegen den Strich gebürstete Quartett auf Schnelligkeit und Aggression. Ein Plan, der simpel klingt und trotzdem voll aufgeht. Aufgenommen wurde in den Grindstone Studios in der englischen Grafschaft Suffolk mit dem Produzenten Scott Atkins, der selbst bei der Hardcore-Band STAMPIN‘ GROUND spielte und weiß, wie wichtig Druck und Groove sind.
Kompromisslos nach vorne
Bedingt durch den hohen Thrash-Anteil, den VADER von jeher immer mal wieder integriert haben, sind die Songs dieses Mal deutlich schneller und trotzdem nicht minder walzend. Das wirkt sicher nicht nur live äußerst überzeugend, es sorgt auch dafür, dass „Solitude In Madness“ daheim in der Anlage auftrumpfen kann („Dancing In The Slaughterhouse“). James Stewart sitzt schon seit 9 Jahren bei VADER hinter den Kesseln und weiß genau, wie man eine harsche Komposition festnagelt, wann ein Doublebass-Brett sinnvoll ist und wann weniger.
Den nötigen Punk holen sich VADER aus den Songlängen, die gerne unter drei Minuten bleiben und somit äußerst gut abgehangen und geschliffen sind. Mit „Despair“ und „Stigma Of Divinity“ rotzen uns VADER sogar noch zwei rigoros abgestumpfte Songs hin, die effektiv sind und trotzdem keinen Ton vermissen lassen. Inhaltlich widmet sich Peter den üblichen Kritiken an der Überflussgesellschaft und dem unreflektierten Umgang mit digitalen Möglichkeiten.
Full speed
VADER wissen ihre Zeit zu nutzen, lassen kein Gramm Fett zu viel an den elf Krachern. Selbst wenn sich die Band nicht mit unnötigen Schleifen aufhält, weiß sie doch Atmosphäre ansprechend aufzubauen („Incineration Of The Gods“, „Sanctification Denied“) und die HörerInnen damit bei Laune zu halten.
Alle, denen der Vorgänger „The Empire“ zu ausschweifend und zu langsam war, werden nun mehr als entschädigt. Die Sommertour können sich VADER, wie alle anderen Bands, erstmal an den Hut stecken. Aber es steht außer Frage, dass die Kompositionen von „Solitude In Madness“ ausnahmsslos live zünden werden. Ein spätes Schätzchen der Diskografie.
Dauer: 29:29
Label: Nuclear Blast
VÖ: 01.05.2020
Tracklist “Solitude In Madness” von VADER
Shock And Awe
Into Oblivion
Despair
Incineration Of The Gods
Sanctification Denied
And Satan Wept
Emptiness
Final Declaration
Dancing In The Slaughterhouse
Stigma Of Divinity
Bones
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“Dancing In The Slaughterhouse” ist ein Cover-Song von Acid Drinkers aus dem Album Infernal Connections, kann auch in der Originalfassung sehr empfehlen…