Bad Breeding – Human Capital – Review
Mit „Human Capital“ legen die britischen Hardcore-Punker von BAD BREEDING aus Stevenage mittlerweile ihr viertes Album vor. Die Wut auf das enge Korsett der Leistungsgesellschaft, die enormen politischen Schieflagen und stark auseinanderklaffenden Lebensumstände weltweit, transferieren sie mit Gitarren, Schlagzeug und Bass in eine musikalische Faust. Wie ein losgelassener, wilder Hund fletschen BAD BREEDING nicht nur mit den Zähnen, sondern beißen sich auch angemessen fest.
Nicht nur Zähnefletschen
Der Gesang von Chris Dodd ist auch auf „Human Capital“ von BAD BREEDING wieder eher in den Hintergrund gesetzt. Damit kontrastiert er den eigentlichen Drang der Menschen, sich mit ihren Bedürfnissen an die erste Stelle zu setzen und auf Solidarität zu scheißen. Die Kompositionen sind allesamt extrem dicht, rauben den Hörerinnen und Hörern beinahe die Luft zum Atmen. Diese anfangs daraus resultierende Starre und das Gefühl des Überfahrenwerden, lassen sich ziemlich schnell von der Wut anstecken.
BAD BREEDING bolzen nicht plump, lockern den Druck immer wieder mit Stop-and-Go an und treiben damit die Dynamik noch mehr auf die Spitze. Begleitend dazu gibt es ein von Jake Farrell verfasstes Manifest, damit verdeutlichen BAD BREEDING, dass es ihnen tatsächlich um die Veränderung an sich geht und nicht vorrangig um ihren eigenen Frustablass.
Schlechte Nachrichten, erbarmungslos serviert
Die Wucht von Hardcore feuert die Kompositionen an, verhältnismäßig ruhige Flächen werden eher mithilfe von Dark-Punk dargestellt. Auch Angst ist ein nicht unwesentlicher Motor von BAD BREEDING. Mit einfachsten Mittel und dem Bass von Charlie Rose im Vordergrund, stellt die Band mühelos eine packende klaustrophobische Stimmung her. Der Klang von „Human Capital“ ist entscheidend, BAD BREEDING erhöhen damit maximal den Druck und sorgen dafür, dass die schlechten Nachrichten auch nicht einfach aufzunehmen sind.
Gemastert hat Matt Colton, der unter anderem für GEORGE MICHAEL, COLDPLAY und APHEX TWIN tätig war. Um es mal für die Allgemeinheit herunterzubrechen: BAD BREEDING klingen wie eine Mischung aus richtig schlecht gelaunten IDLES auf Speed und dem urtypischen Anarchopunks der Achtzigerjahre.
Dauer: 34:54
Label: One Little Independent Records
VÖ: 05.08.2022
Tracklist „Human Capital“ von BAD BREEDING
Community
Joyride
Prescription
Misdirection
Arc Eye
Human Capital
Nostalgia Trip
Red Flag Rising
Death March Replacement
Speculation
Straw Men Replacement
Rebuilding
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