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Donots – Birthday Slams Live! – Review

Nachdem die deutsche Punkband DONOTS inzwischen auch schon seit einem Vierteljahrhundert Konzerte spielt, kommt nun mit „Birthday Slams Live!“ ihr erstes Live-Album auf dem bandeigenen Label „Solitary Man Records“. Die 21 Tracks auf der Platte wurden 2019 während den „25 Jahre DONOTS Geburtstagskonzerten“ in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Wiesbaden und in ihrer Heimatstadt Ibbenbüren mitgeschnitten.

DONOTS 2020, Foto von Marcel Weste

Abrisst total

Der Auftakt ist direkt super episch – fließender Übergang von Spaghetti-Western Intro zu „Ohohoh“ Chören und Ingos Aufforderung, dass sich Berlin bewegen soll. Irgendwie ironisch, dass diesem Appell zum kollektiven Abriss die Textzeilen „Ich Mach Nicht Mehr Mit“ (aus dem gleichnamigen Song) folgen. Klingt aber so, wie wenn alle in Berlin mitmachen und obwohl ich keine Bilder des Konzertes sehe, hab ich sie dennoch direkt im Kopf. Das ist einerseits gut, aber stimmt mich angesichts der aktuellen Corona-bedingten Konzertflaute natürlich auch etwas wehmütig.

Einmal mit den DONOTS quer durch Deutschland

Danach kommt „Calling“ und „Wake The Dogs“ und den zufriedenen Ansagen von Ingo kann man entnehmen, dass das Publikum seiner anfänglichen Bitte „sich zu bewegen“ wohl angemessen nachkommt. Bei „Dead Man Walking“ ist dann zum ersten Mal eine Aufnahme vom Wiesbaden-Konzert zu hören und fortan wird immer zwischen den fünf erwähnten Städten geswitched. Das hört man aber nicht raus und wäre in der Tracklist nicht der jeweilige Spielort aufgeführt, würde es nicht sonderlich auffallen, dass das Live-Album „nicht aus einem Guss“ ist.

Happy birthday, motherfucking DONOTS

Ich stelle mir gerade den obligatorischen Circle-Pit bei „Kaputt“ in der Columbiahalle vor, da kommt auch schon die ANTILOPEN GANG als Feature-Gast vorbei und gratuliert den „motherfucking DONOTS“ zum Geburtstag. Beim nächsten Song „Superhero“ (wir befinden uns nun beim „Grand Summer Slam“ Konzert in Ibbenbüren) trommelt dann plötzlich Vom Ritchie von den DIE TOTEN HOSEN einen auf – immerhin singt nicht Campino… Featuregäste gibts übrigens noch mehr, bei „Gegenwindsurfen“ singt Jan von TURBOSTAAT, was ziemlich gut matched. „Problem Kein Problem“ wird von Sammy von den BROILERS vorgetragen – und deshalb von mir direkt weiter gedrückt.

Ein Vierteljahrhundert Sympathieträger

Auf der Doppel-LP sind sicher Songs, die eher diejenigen in Nostalgie versetzt, die beim jeweiligen Konzert dabei waren, z. B. „Scheißegal“. Insgesamt ist es aber ein solides Live-Album, das auch den Daheimgebliebenen Spaß macht. Der Flow ist gut und die Trackauswahl ausgeglichen. Auch wenn vorwiegend abgerissen wird, gibts zwischendurch auch mal angenehme Verschnaufpausen, z. B. bei „Das Dorf war L.A.“ Fans der DONOTS machen beim Kauf von „Birthday Slams Live!“ nichts falsch.

Wem durchkonzeptionierte Rock-Konzerte inklusive Mitmach-Spielchen mit dem Publikum generell nicht so zusagen, wird hiermit wohl eher nicht froh. Aber egal, ob man die DONOTS und ihre Musik jetzt abfeiert oder nicht, sympathisch kommen sie bei ihrer großen Rock-Show allemal rüber. Und beim letzten Song „So Long“ sitze ich zumindest schunkelnd auf dem Sofa.

Text von Rocko Pawlitschenko

Dauer: 1:22:12
Label: Solitary Man Records
VÖ: 04.12.2020

Tracklist „Birthday Slams Live!“ von DONOTS
Intro (Live aus Berlin)
Ich mach nicht mehr mit (Live aus Berlin)
Calling (Live aus Berlin)
Wake The Dogs (Live aus Berlin)
Dead Man Walking (Live aus Wiesbaden / Abend)
Geschichten vom Boden (Live aus Hamburg)
Saccharine Smile (Live aus Hamburg)
Kaputt feat. Antilopen Gang (Live aus Berlin)
Superhero feat. Vom Ritchie / Die Toten Hosen (Live aus Ibbenbüren)
Scheißegal (Live aus Hamburg)
Keiner kommt hier lebend raus (Live aus Wiesbaden / Mittag)
Stop The Clocks (Live aus Düsseldorf)
Gegenwindsurfen feat. Jan Windmeier / Turbostaat (Live aus Berlin)
Das Dorf war L.A. (Live aus Ibbenbüren)
Eine letzte letzte Runde (Live aus Ibbenbüren)
Dann ohne mich (Live aus Ibbenbüren)
Problem kein Problem feat. Sammy / Broilers (Live aus Düsseldorf)
Whatever Happened To The 80s (Live aus Wiesbaden / Mittag)
We’re Not Gonna Take It (Live aus Wiesbaden / Abend)
Willkommen Zuhaus (Live aus Ibbenbüren)
So Long (Live aus Ibbenbüren)

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