cover Emma Elisabeth - Some Kind Of Paradise

Emma Elisabeth – Some Kind Of Paradise – Review

Liest man sich die imposante Biografie der Wahl-Berlinerin EMMA ELISABETH durch, erwartet man mit „Some Kind Of Paradise“ Großes. Die Schwedin hat bereits in London, USA und Paris gelebt, schon weltweit getourt, schreibt Songs nichts nur für sich, sondern auch für andere namenhafte Künstler*innen und Filmmusik.

Der angenehm schleppende Opener kündigt Atmosphäre an, vernebelt den kompletten Raum und sorgt für angenehme Schwere. Versprochen wird die lässige Art der Siebzigerjahre, verbunden mit einer typischen Note. Die großartige AMANDA BERGMAN kommt mir sofort in den Sinn die sympathische LINN KOCH-EMMERY.

EMMA ELISABETH, 2022 Foto von Nick Piesk

Einflussreiche Mischung

Tatsächlich hört man auf „Some Kind Of Paradise“ weltweite Indie und Singer-Songwriterinnen-Einflüsse, die sich EMMA ELISABETH irgendwie zu einem gekonnten Eigenen zusammenschmilzt. Die Gitarren dehnen die Kompositionen immer mal wieder angenehm auf, unterm Strich ist das Gehörte verträumt und auch leider etwas dröge. Die Musik alleine, kann die Erwartungen erfüllen, begeistert aber noch nicht. Richtig interessant ist bei EMMA ELISABETH das Zusammenspiel von Text und Tönen. „Vampires“, „Like U Care“ und „Tunnel Vision“ sind herrliche Parabeln auf ihre eigenen Erlebnisse, poetisch ummantelt und auf eine andere, fantastische Ebene gehoben.

Zaghafter, dichter Indie-Pop

„Some Kind Of Paradise“ ist ein düsteres Indie-Pop-Rockalbum, man könnte sogar einen leichten Gothic-Schlag attestieren. Die Siebzigerjahre sind nicht zwingend hörbar, eigentlich würde ich EMMA ELISABETH, wenn überhaupt, in die Achtzigerjahre stecken. „Manic Pixie Dream Girl“ ist gespickt von einer Art Spinett-Synthie und wabernden Flächen. In solchen Momenten steht ihre Stimme in einem sehr schönen Kontrast mit der Musik.

Grundsätzlich tänzelt mir das Album aber etwas zu zaghaft nach vorne, statt Gänsehautmomente gibt es anerkennendes Nicken für viele schöne, dichte, musikalische Passagen und dieses gewisse Sich-von-der-Musik-geschaukelt fühlen. Aber emotional macht das leider gar nichts mit mir.

Dauer: 46:54
Label: Clouds Hill
VÖ: 04.03.2021

Tracklist „Some Kind Of Paradise“ von EMMA ELISABETH
Some Kind of Paradise
Tray Full Of Ash
Vampires
Lovers
Up In Smoke
Like u Care
Love u less
Manic Pixie Dream Girl
Cruel
Tunnel Vision
Any Storm
Heart On a String
Telescope

Alben, die Dir gefallen könnten:
ROBBING MILLIONS – Réve Party
girl in red – If I Could Make It Go Quiet
Interview mit Drangsal zu seinem Buch „Doch“
LOSING SLEEP veröffentlichen Video zum Song “Twisting”
COLLEEN GREEN – Cool
PALACE – Shoals
MESSER – No Future Days
KAPTAIN KAIZEN – Alles und Nichts
SMILE AND BURN – Morgen Anders
PLEIL – Die Spur des Kalenders
MAFFAI – Zen
SONS OF RAPHAEL – Full Throated Messianic Homage
SCHUBSEN – Stühle rücken in Formation
PHILEAS FOGG – Kopf, unten
AUA – I Don’t Want It Darker
PUSCIFER – Existential Reckoning
HEADS. – Push
ZIRKEL – Kreis (EP)
ILGEN-NUR – Power Nap
ALL DIESE GEWALT – Andere
Interview mit Laila und Kenzie von GIRL TONES
LINDA RUM – Ten Feet Tall (EP)
BIG JOANIE – Sistahs
MUNDY’S BAY – Lonesome Valley
OCEANATOR – Things I Never Said
PILLOW QUEENS – In Waiting
TASH SULTANA – Terra Firma
MANCHESTER ORCHESTRA – The Million Masks Of God
Podcast Folge 23 mit MINE zum Album “Hinüber”
MANNEQUIN PUSSY – Perfect
FIBEL veröffentlichen Video zum Song “Odyssee”
RAZZ – Might Delete Later
ELENA STERI – Chaotic Energy
Podcast Folge 37 mit DRANGSAL zur “Exit Strategy”

EMMA ELISABETH im Netz

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert