Pryne – Gargantuan – Review
Die Österreicher von PRYNE geben uns mit ihrem Album „Gargantuan“ ordentlich was zu tun. Abgesehen davon, dass der Zusammenstoß von Progressive Metal und Stoner Rock erstmal erkundet werden muss und ganz selbstbewusst zwischen BARONESS und MASTODON parkt, geht es auch um den Albumtitel. Gargantua dient nicht nur zur Beschreibung von etwas mit beeindruckender Größe, geprägt von keinem geringen als William Shakespeare. Es ist auch der Name des Riesenkönigs aus François Rabelais‘ satirischem Roman Gargantua aus dem 16. Jahrhundert. Genau in diesem Spannungsfeld, zwischen feingeistiger Dichtkunst und aufstampfenden Giganten, bewegt sich auch die Musik von PRYNE.
Zwischen Poesie und Knüppel aus dem Sack
Alles auf „Gargantuan“ von PRYNE klingt nach Arbeit. Das liegt am Sound, aber eben auch daran, dass sich die Töne nicht alleine übers Griffbrett jagen und die vielen gut montierten Szenen anspruchsvoll zu spielen sind. Die Platte steht deshalb, trotz einiger ruhigeren Momente, massiv unter Spannung und fordert volle Aufmerksamkeit. Große Hits finden sich auf „Gargantuan“ nicht, das war aber auch sicherlich nicht der Plan des ambitionierten Quartetts. Wenn sich die Gitarren wie in „Abordan“ oder im Finale von „The Terrible End Of The Yogi“ losreißen und auf Soloflug gehen, dann geht es um etwas anderes. In solchen Momenten übernehmen die Töne das Ruder, entwickeln beinahe ein Eigenleben und erzählen die begonnene Geschichte auf einer anderen Ebene zu Ende. Meistens laut, aber auch mal leise.
That’s the magic of rock
Trotz der Komplexität sind PRYNE auf „Gargantuan“ zugänglich und können auch nur als Rock verstanden werden. Diese Musik will live gehört werden und alle auf und vor der Bühne in diesen Tunnel katapultieren, der bei guter Musik entsteht. Die Dynamik steht bei PRYNE im Mittelpunkt, es geht nach vorne, ohne Pause. Aber jeder Songs durchbricht schon fast zärtlich mindestens einmal die dunkle Dystopie und schafft einen kurzen harmonischen Freiraum. Deshalb wirkt „Gargantuan“ auch in keiner Sekunde aggressiv oder destruktiv.
PRYNE erzeugen enorme Kraft und präsentieren ihre Musik selbstbewusst und unverrückbar. Das überträgt sich auf diejenigen, die zuhören und gibt Energie und Motivation ab. That’s the magic of rock, ganz gleich welches Genres das jetzt ist.
Dauer: 46:52
Label: StoneFree Records
VÖ: 12.04.2024
Tracklist „Gargantuan“ von PRYNE
Can‘-Ka No Rey
Ramification
Hollow Sea
Abordian
Cymbodshia
The Terrible End Of The Yogi
Plaguebearer
Enola
Shapeless Forms
Elder Things
Artikel, die Dich interessieren könnten:
HIPPOTRAKTOR – Stasis
LOVE SEX MACHINE – Trve
LLNN – Unmaker
STAKE – Love Death and Decay
Interview with Conor Marshall from CONJURER about “Páthos”
AGLO – Into The Maze
Interview with Jeff from HIROE about the album “Wrought”
NAPALM DEATH – Resentment Is Always Seismic – A Final Throw Of Throes
PORTRAYAL OF GUILT – Christfucker
CONVERGE – Bloodmoon I
Interview mit JOHN über das Album “Nocturnal Manoeuvres”
KONTROLLE – 7″
LYSISTRATA – The Thread
KIRK WINDSTEIN – Dream In Motion
OKKULTOKRATI – La Ilden Lyse
NAPALM DEATH – Logic Ravaged By Brute Force
XIBALBA – Años En Infierno
MANTAR – Grungetown Hooligans II
LONG DISTANCE CALLING – How Do We Want To Live?
AN EVENING WITH KNIVES – Sense Of Gravity
FONTAINES D.C. – A Hero’s Death
NAPALM DEATH – Throes Of Joy in the Jaws of Defeatism
METZ – Atlas Vending
STATUES – Holocene
BRUTUS – Live in Ghent
Interview mit Magnus und Johan von STATUES zum Album “Holocene”
CROSSED – Barely Buried Love
HEADS. – Push
ÅRABROT – This World Must Be Destroyed
ÅRABROT – Norwegian Gothic
SOUNDSCAPISM INC. – Afterglow Of Ashes
GOJIRA – Fortitude
YEAR OF NO LIGHT – Consolamentum
THE ARMED – Ultrapop