Lest die Review zu "Pain Is Forever And This Is The End" von MANTAR bei krachfink.de

Mantar – Pain Is Forever And This Is The End – Review

“Pain Is Forever And This Is The End” von MANTAR lässt einen wieder mit offenem Mund zurück. Es ist zum einen die Wucht, die die beiden erzeugen. Dann die Vielfältigkeit, die Hanno und Erinç immer wieder erschaffen und natürlich die Tatsache, dass die beiden das ausschließlich zu zweit wuppen. Das Wilderin in allen möglichen Genrebeeten, kommt dem Duo natürlich zu Pass. Aber die Art, wie sie Crust Punk mit Doom, Sludge, Grindcore und Black Metal verbinden, ist weiterhin beeindruckend.

Dass die überall mitschwingende Kompromisslosigkeit trotzdem Grenzen hat, kommunizierten MANTAR, als sie vor Kurzem ihre Tour kürzen mussten und offen über die Gründe dafür sprachen. Kennt man nun die bisherigen Alben von MANTAR und weiß um deren Aggressionslevel, sollte man meinen, dass da nicht viel Luft nach oben sei. Allerdings täuscht man sich da, nur findet die Band andere Ausdrucksmöglichkeiten dafür und die sind weitaus effektiver, als noch mehr Schreien oder noch härter in die Drums dreschen.

Feineres Songwriting für mehr Schmerz

Das Songwriting auf “Pain Is Forever And This Is The End” von MANTAR ist überragend, die gleichzeitige Eingängigkeit führt das Album zum Sieg. Das ist keine Wut aus dem Affekt, sondern wohlüberlegter Frust und Enttäuschung. Nicht jeder Schlag trifft in die Fresse, sondern viele treffen umso schmerzhafter in die Magengrube und ins Herz. Jetzt mag man Hanno in erster Linie als guttural begabten Schreier auf dem Zettel haben, aber auf “Pain Is Forever And This Is The End” setzt er gerade über den Gesang die wesentlichen Akzente.

“Grim Reaping” startet wie ein gut abgehängter AC/DC-Song: Beine breit, Bier in die Luft und Kopf in den Nacken, erstmal egal, was da kommt. Doch MANTAR kesseln ganz schnell ein und wir scheinen Hanno ausgeliefert zu sein. Er bestimmt, wann hier etwas explodiert und wie die Geschichte ausgeht. Dominanz auf einem ganz anderen Level. Auch “Walking Corpse” lebt nicht nur von dem drückenden Groove, sondern von dem überzeugenden Gesang, der uns emotional eindrischt, dass wir die titelgebenden Subjekte sind und kein Horrorszenario, an das man glauben kann oder eben nicht.

Ein Augenöffner?!

MANTAR legen mit “Pain Is Forever And This Is The End” keine Platte vor, die uns spontan gefallen will. Es dauert einige Durchläufe, bis man die feinen Änderungen im Songwriting erkennt und zu schätzen weiß. Das betrifft den bereits erwähnten Vortrag an sich, wenige Sekunden Hall hier oder ein Overdub da, ein ständiges Aufbäumen in “Horder”, aber auch kleine Pausen und Zwischentöne, die man erst nur unbewusst aufnimmt.

Im abschließenden “Odysseus” wird dann aber die eigentliche Stärke von “Pain Is Forever And This Is The End” sichtbar und der Punkt, an dem Hoffnung und Motivation zum Vorschein kommen. Es ist Verletzbarkeit, denn die wiederum motiviert uns dazu, die Situation ändern zu wollen. Dunkeldüster und melodisch führen uns Hanno und Erinç zum Ende. Wir schippern über das vermeintlich unüberschaubare Meer, eine Fahrt, bei der uns die Wellen bezwingen werden. Das Wesentliche in diesem Text sind Zeilen wie “I just pretend to be asleep”… man kann die Augen immer noch öffnen.

Dauer: 41:12
Label: Metal Blade
VÖ: 15.07.2022

Tracklist “Pain Is Forever And This Is The End” von MANTAR
Egoisto
Hang ‘Em Low (So The Rats Can Get ‘Em)
Grim Reaping
Orbital Plus
Piss Ritual
Of Frost And Decay
Walking Corpse
New Age Pagan
Horder
Odysseus

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