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Schramm – I made this for myself I didn’t make it for you (EP) – Review

Der Wuppertaler SCHRAMM bietet auf seiner EP “I made this for myself (I didn’t make it for you)” eine herrlich nebelige Mischung aus Indie und Post-Punk. Einerseits hört man darin eine enorme Brüchigkeit und offensive Schüchternheit, wie man sie beispielsweise von DRANGSAL oder DONKEY KID kennt, aber auch eine typisch britische (“Off without me”), schon fast trotzige und groß ausladende Tanzbarkeit wie bei SPARKLING, die die melancholische Substanz in Bewegung umwandelt.

SCHRAMM reitet mitnichten irgendeine Retrowelle, wertet seine Kompositionen mit modernen Techniken auf und hat auch geschickt einige bittere Witze reingeschummelt.

SCHRAMM 2022, Foto von Arno Geister

Was zum Nachfühlen

Auch wenn man in jeder Sekunde weiß, dass SCHRAMM auf “I made this for myself (I didn’t make it for you)” von seinen eigenen Unsicherheiten und den Momenten berichtet, in denen man Selbstmitleid auch bewusst zelebriert, wird er nie unangenehm selbstreferentiell. Er scheint in seinen Songs Wert darauf zu legen, gewisse Gefühle ins Zentrum zu stellen und diese musikalisch auszuformulieren. Das führt dazu, dass man den Refrain im lässig nach vorne wabernden “Mehr Zeit mit dir” den deutschen Refrain gar nicht als deutsch wahrnimmt. Zu stark ist der Fluss, der alle Noten zusammen- und die Atmosphäre am Schwingen hält.

Der EP-Titel kommt übrigens nicht von ungefähr. SCHRAMM hat sich nun tatsächlich endlich mal sich selbst gewidmet, nachdem er die letzten fünf Jahre kreative Projekte von und für andere (z.Bsp. Viva con Agua, SAMY DELUXE…) umgesetzt hat.

Wächst und wächst

Wie genau SCHRAMM auf Albumlänge funktioniert, kann man sich noch nicht wirklich vorstellen. Die EP “I made this for myself (I didn’t make it for you)” ist zumindest facettenreich und animiert dazu, sie mehrfach hintereinander zu hören. Nach und nach kristallisieren sich Höhepunkte heraus, zu denen man gerne zurückkehrt. Das kann ein unerwartetes Gitarrensolo sein, die herrlich kontrastierend, pumpenden Synthies im offensiven sich zu der Angst bekennenden Opener oder das in ein Knarzen übergehende Hämmern im ultrahittigen “Sweatyhands”. Es gibt einiges nachzuspüren bei SCHRAMM, lohnt sich.

Dauer: 21:14
Label: AAa / Am Anfang angekommen (lc  52211)
VÖ: 19.08.2022

Tracklist “I made this for myself I didn’t make it for you” von SCHRAMM
I died when you asked me to got out
Sweatyhands
Off without me
When you’re gone
Mehr Zeit mit dir
Streichholzmann

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