Lest die Review zu "War Against All" von IMMORTAl bei krachfink.de

Immortal – War Against All – Review

Demonaz nimmt den Bandnamen IMMORTAL wörtlich und veröffentlicht mit “War Against All” gefühlt das hundertste Album der Black-Metal-Legende aus Norwegen. Nach dem Weggang von ABBATH 2015 und nun auch dem Ausscheiden von Drummer Horgh, steht er als Gründungsmitglied, Gitarrist und Texter alleine da und hält auch mit dem zehnten Album eisern am Sound der zweiten Welle des Genres fest. Konsequente Trendverweigerung und die Tatsache, dass IMMORTAL als eine der wenigen Bands und entgegen aller Unkenrufe auch weiterhin am Corpsepaint festhalten, sind eigentlich löblich und finden auch immer genug Hörerinnen und Hörer.

Leider unterstellt man dem Black Metal auch eine gewisse inhaltliche Eindimensionalität, sodass ein Albumtitel wie “War Against All” gar nicht gebührend wertgeschätzt wird. Während man bei einer Punkband in der Tiefe schürfen und einen sozialpsychologischen Ansatz bestätigen würde, nimmt man es bei IMMORTAL einfach hin. Irgendwas mit Krieg halt…

Der Charme fehlt

Aber “War Against All” von IMMORTAL hat durchaus auch textlichen “Anspruch” und der Nihilismus hat immerhin auch mindestens zwei Seiten. Musikalisch zitiert sich die Band sich schlichtweg selbst, lässt wenig Luft für Innovationen, die aber auch mit Sicherheit niemand ernsthaft erwartet. Produziert und gemastert wurde übrigens von Arve Isdal, Herbrand Larsen und Iver Sandøy, allesamt ENSLAVED bzw. Ex-ENSLAVED. Die Produktion einer Platte von IMMORTAL ist mit Sicherheit entscheidend, denn während der früher übliche Rumpelsound wunderbar zum Geknatter und Gekrächze des damaligen Duos passt, entlarvt eine gewisse Klarheit eben auch die Formelhaftigkeit und beraubt IMMORTAL somit ihres einstigen Charmes. Das fällt mal stärker negativ ins Gewicht (“Wargod”) und mal weniger (“Return To The Cold”).

Blasse Erinnerung an die eigens geprägte Kultigkeit

Wer sich die Scheibe aus Nostalgiegründen anhört, wird vom Titelsong begeistert sein und mit Sicherheit beim instrumentalen “Norlandihr” an die inspirierende Macht der typischen nordischen Gitarren erinnert werden und mal ein paar alte Platten entstauben. Um auf Dauer zu fesseln, fehlen dem Album selbst allerdings die prägenden Akzente, auch wenn “Thunders Of Darkness” auffallend verspielt und deutlich komplexer ist, als der Rest der Songs. Letztendlich ist “War Against All” von IMMORTAL ein Lebenszeichen, das manchen mehr und manchen weniger bedeutet. Aber wer um die tatsächlichen Stärken der Band weiß, wird zu den alten Alben greifen.

Dauer: 38:08
Label: Nuclear Blast / Believe
VÖ: 26.05.2023

Tracklist “War Against All” von IMMORTAL
War Against All
Thunders Of Darkness
Wargod
No Sun
Return To Cold
Norlandihr
Immortal
Blashyrkh My Throne

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