Tennis – Pollen – Review
Mit “Pollen” legen das Indie-Pop-Duo TENNIS, bestehend aus Alaina Moore und Patrick Riley, sein mittlerweile sechstes Album vor. Ins Leben gerufen wurde die Band nach einer gemeinsamen achtmonatigen Segeltour des Paares. Die damit spontan verbundene Freiheit und Leichtigkeit hört man dem Sound bis heute an. Mit “Pollen” lässt sich also äußerst entspannt, musikalisch durch den Tag schippern. Dabei tappen TENNIS nie in die Falle zu gefällig zu werden oder dröge vor sich hinzudümpeln.
Sie präsentieren herrlich viele unterschiedliche Ausprägungen ihres ganz eigenen Sounds, ohne sich zu wiederholen. Am Ende bleibt immer eine gewisse Entspannung und das Gefühl, angenehm beflügelt worden zu sein.
Radiotauglich, aber nicht 08/15
Gerade der Gesang von Alaina Moore erinnert auf “Pollen” von TENNIS häufig, im positiven Sinne, sogar an die frühe MADONNA (“Never Been Wrong”, “Glorietta”) oder KATE BUSH (“Paper”). Ganz so offensiv, wie die amerikanische Queen of Pop (den Titel hält sie noch, oder?) oder verspielt und abseitig, wie die britische Legende sind sie dann nicht natürlich doch nicht unterwegs. Aber ganz eindeutig im Hier und Jetzt verortet eben auch nicht.
TENNIS klingen nicht angestaubt, aber einiges auf der Platte erinnert eher nach Schiebern aus den Siebzigerjahren. Offensichtlich komplett beabsichtigt, denn mit dem deutlich klareren “Until Gibraltar” bringen sie den Hauch Retro und eine Prise Soul mit einem vehementen und äußerst modernen Sound in Verbindung. So sind die Songs zwar radiotauglich, aber eben nicht 08/15.
Pop minus negativ
Es gibt einige Momente auf “Pollen” von TENNIS, in denen das Duo aus dem eigenen Rhythmus ausbricht und ein Gitarrensolo oder eine andere kurze Instrumentalszene urplötzlich in den Mittelpunkt stellt. Auch das sorgt dafür, dass man vor lauter easy listening nicht in eine ermüdende Schleife gerät. Selbst wenn es sehr intim wird, die Songs näher an die Hörerinnen und Hörer heranzurücken scheinen, wirken TENNIS niemals aufdringlich. Sie umschmeicheln die Ohren, ohne ins Hauchen oder Schwadronieren zu geraten. Dadurch entstehen viele herrliche Momente (“Pillow For A Cloud”), die man wirklich nicht auf Anhieb mit Pop in Verbindung bringt.
Das Artwork bringt es genau den Punkt, eine Umarmung, die die Sorgen verzerrt und in Luft auflöst. Das transportieren TENNIS mit “Pollen”, eine schöne Platte, um sich zu kalibrieren.
Dauer: 35:32
Label: Mutually Detrimental-Thirty Tigers
VÖ: 10.02.2023
Tracklist “Pollen” von TENNIS
Forbidden Doors
Glorietta
Let’s Make A Mistake Tonight
One Night With The Valet
Pollen Song
Hotel Valet
Paper
Gibraltar
Never Been Wrong
Pillow For A Cloud
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