Allochiria – Commotion – Review
Ok… ALLOCHIRIA zeigen uns auf ihrem Album „Commotion“, wie man den Begriff Extrem-Metal wirklich definiert. Wobei das Quintett aus Athen seinen Sound selbst als Post-Sludge-Metal bezeichnet. Kann man so stehen lassen, aber gutturalen Gesang und raffinierte pig squeals addieren. Gute-Laune-Songs im eigentlichen Sinne sind damit ausgeschlossen, Fans von NEUROSIS oder AMENRA kommen schon eher auf ihre Kosten.
Die eigentliche Stärke von ALLOCHIRIA ist aber die bittere Emotionalität, die in jedem Backstein ihrer schweren, kompromisslosen und (häufig) angenehm trägen Musik steckt. Thematisch befasst sich die Band mit den eigenen Abgründen, falschen Entscheidungen und den Folgen, die das dann wiederum auf die gesamte Welt haben kann.
Wütend, traurig und alles dazwischen
Der fette Sound, den ALLOCHIRIA auf „Commotion“ liefern, springt sofort ins Ohr. Das fängt beim gut hör- und spürbaren Bass an und zeigt sich in der extrem gut gelungenen Kombination von dichten Riffs und filigranen Post-Rock-Splittergitarre („Still Life“, „Turning Point“). ALLOCHIRIA gelingt es verdammt gut, die Stimmungen zu differenzieren. Es gibt eben nicht nur wütend und traurig. Dazwischen finden Wehmut, Schmerz, Trauer, Zweifel, Angst, Erschöpfung und leicht aufkeimende Hoffnung statt.
Alles wird auf „Commotion“ musikalisch so gut differenziert abgebildet, dass man sofort merkt, dass hier keine Rookies am Werk sind. 2008 haben ALLOCHIRIA ihre erste EP veröffentlicht, seitdem aber erst zwei Alben veröffentlicht und dazu schon Touren mit großen Bands gespielt.
Irritation im besten Sinne
Es gibt Momente, in denen ALLOCHIRIA dann doch Anlauf nehmen, beinahe aggressiv und rasend werden („Ocean“). Die Schwere besprenkeln sie dann mit akzentuiert mit Shoegaze-Glitzer. Das Hirn weiß in solchen Momenten nicht, ob es sich wohlfühlen oder ängstigen soll. Irritation im besten Sinne! Der Drummer beherrscht diese Szenen, sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit beim Song bleibt, indem er immer den Takt anpasst und unsere Synapsen verwirrt. „Casualites“ mutet schon beinahe wie ein Song von SHOW ME THE BODY an, grundsätzlich sind ALLOCHIRIA nicht weit von deren vertonten Dystopien entfernt. Doch das Album der Griechen zielt eher auf den Nacken und weniger auf die Tanzbeine.
Dauer: 37:41
Label: Venerate Industries
VÖ: 24.04.2023
Tracklist „Commotion“ von ALLOCHIRIA
We Have Nothing
9
Still Life
Shedding Character
Ocean
Interlude
Casualties
Turning Point
Darklight
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