Lest die Review zu "Alpha Games" von BLOC PARTY bei krachfink.de

Bloc Party – Alpha Games – Review

Die britische Indie-Band BLOC PARTY meldet sich mit ihrem (erst?!) sechsten Album „Alpha Games“ zurück. Der starke Albumtitel wird in den Songs eingelöst, die Band vereint all ihre Stärken wie nie zuvor. Gereift sind sie, das spürt man deutlich, denn es geht weniger hektisch zu. Was nicht bedeutet, dass es keine sich verzweigende Melodien gibt oder Sänger und Gitarrist Kele Okereke irgendwie der Antrieb fehlen würde.

Ganz im Gegenteil, denn der Opener „Day Drinker“ zackt sich aus der Anlage, als ob die Nullerjahre gerade begonnen hätten („Of Things Yet to Come“). Die Produktion unterstützt die vielen unterschiedlichen Szenen, wenn einzelne Instrumente im Vordergrund stehen oder BLOC PARTY mitten in den Songs auseinander schwirren, nur um dann neu aufzustapeln.

BLOC PARTY 2022, Credits Wunmi Onibudo

Keine Partyreste, nur das Beste

BLOC PARTY legen sich auf „Alpha Games“ mit allen an, plädieren an alle, die Augen offenzuhalten und mitzuwachsen. Ob sie jetzt dazu stampfende und tanzbare Rhythmen nutzen („Traps“, „By Any Means Necessary“) oder den sanften und gitarrenbetonten Weg wählen, es funktioniert! Und in meinen Ohren so gut wie lange nicht mehr, selbst wenn man nicht behaupten kann, dass BLOC PARTY irgendwann mal abgeschmiert wären. Wahrscheinlich waren sie ihrer Zeit sogar immer etwas voraus, denn die Botschaften, die BLOC PARTY an Bord haben, sind für sie nicht neu. Aber die Gesellschaft scheint nur bereit dafür zu sein, hinzusehen und Songs wie „Sex Magik“ oder „Girls Are Fighting“ endlich wirklich verstehen zu wollen.

„Die Jungs kommen nicht damit klar…“

Und man merkt, dass die Band Wert auf Details gelegt hat und hier nichts einfach roh durchgewunken wurde. Es gelingt BLOC PARTY auch wieder die Balance zu halten, denn alles von „Alpha Games“ kann man auf großen Festivalbühnen zocken und aufgrund von schneller Zündung verstehen. Aber eben genauso können BLOC PARTY damit die kleinen Bühnen entern und alle an die Clubwand drücken. Das spiegelt sich auch in den Songlängen wider, Snacks von zwei Minuten stehen dem abschließenden „In Peace Offering“ mit fast fünf Minuten gegenüber.

Ihrer Zeit immer einen Schritt voraus gewesen

Kele Okereke ist einfach ein beeindruckender Sänger, gar nicht mal im Hinblick auf seine Stimmfarbe, sondern eher mit seinem ungewöhnlichen Ausdruck. Genauso hakelig wie der Beat, ist auch sein Takt, er springt mühelos von melodischen Parts in eine Art Sprechgesang, schert kurz aus und landet treffsicher wieder in seinem angebrochenen Melodiebogen. Maximal gut klingt das dann in „Rough Justice“, wenn die Instrumente mit diesem Variantenreichtum mithalten können.

In diesem Lied führen uns BLOC PARTY eigentlich einmal gefühlt durch ihre komplette Diskografie, all das sind ihre Stärken, einmal ausgestellt in einem Song: Atmosphäre, breites Riffing, federkitzelige Opulenz und ein starker Text. Mit „Alpha Games“ machen BLOC PARTY klar, dass viele erst jetzt da sind, wo sie schon vor Jahren waren.

Dauer: 39:28
Label: BMG
VÖ: 28.04.2022

Tracklist “Alpha Games” von BLOC PARTY
Day Drinker
Traps
You Should Know the Truth
Callum Is a Snake
Rough Justice
The Girls Are Fighting
Of Things Yet to Come
Sex Magik
By Any Means Necessary
In Situ
If We Get Caught
The Peace Offering

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