Lest die Review zu "Symba Supermann" von SYMBA bei krachfink.de

Symba – Symba Supermann – Review

Mit seinem Album „Symba Supermann“ liefert uns der Rapper, Musiker, Schauspieler und Regisseur aus Berlin eine interessante Momentaufnahme. Es sind blitzartige Eindrücke, präzise formuliert und doch angenehm unfertige Texte, allesamt gebettet auf harmonische Beats, die nach Fiebertraum und weniger nach Bodenhaftung klingen. SYMBA ist verbindlich und gleichzeitig glitschen seine Songs den Zuhörerinnen und Zuhörern durch die Hände.

Es geht um den Moment, ein bestimmtes Gefühl. Und genau das ist die Superkraft von „Symba Supermann“, denn SYMBA erschafft vom Fleck weg immer eine bestechend nah an das echte Gefühl heranreichende Atmosphäre in seinen Songs. Was davor war, interessiert nicht. Ebenso wenig, wie was danach kommt, es geht um den Moment.

SYMBA – 2023 Credits: Öge Karacam

„Alle wollen dies, doch keiner macht das dafür…“

Es ist mitnichten kein zusammenhangloses Gestammel, dass SYMBA auf „Symba Supermann“ gebannt hat. „Leben ist gefährlich“ und „Mama wir sind traurig“ sind sehr philosophische Texte über Schuld, Angst, innere Leere und Depression. Aber eben so realistisch formuliert, dass SYMBA komplett ohne jegliches Klischeevokabular klarkommt und man somit nicht nur über Ursachen, sondern auch über Wirkungen nachdenken muss. Alles auf „Symba Supermann“ ist ergebnisoffen, er hebt nicht mal ansatzweise den Zeigefinger und verstärkt diese nüchterne Berichterstattung durch die effektiven Beats.

Diese zwischen den Zeilen steckende Akzeptanz von alldem Shit, macht die Platte unterm Strich aber auch oft wirklich bedrückend und traurig. Denn der Fluss, der uns das Album so angenehm hörbar macht, ist auch eine musikalische Reaktion, auf den Fluss, den eine Großstadt auf alle ausübt, die dort wohnen. Man läuft so mit, wird flankiert, konfrontiert, muss schnell reagieren oder sich gut abschirmen können. Die Eindrücke sind zu viele, sodass man automatisch auf das Wesentliche reduziert („Late Time“).

Neue Note

Zum Ende hin wird SYMBA mit „Tamagotichi“ wieder etwas lebendiger und zeigt, dass er durchaus in der Lage ist, die Lage auch um die Ecke und augenzwinkernd zu beleuchten. Dass er das dann noch mit bissiger und deutlicher Kritik verbindet, man es umso besser. Es gibt keine Hits auf der Platte, sie ist als Gesamtwerk überzeugend. Stilistisch legt er sich nicht fest, nippt von den Styles, die ihm gerade passen, die Konstante ist sowieso seine schöne warme Stimmfarbe. Beim abschließenden „Weiss“ klingt es beinahe so, als ob eine sanftere Version von Jan Delay zusätzlich mit am Start ist. SYMBA setzt mit „Symba Supermann“ wirklich eine neue Note im Rap, eine, die sich hoffentlich schnell verbreitet.

Dauer: 28:33
Label: Symba
VÖ: 27.01.2023

Tracklist „Superman“ von SYMBA
Hdgdl
Power Ranger
Popeye
Leben ist gefährlich
Mama wir sind traurig
SIM City
Polo Sport
Late Time
Tamagotchi
Bücherwurm
Weiss

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